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Brenta Dolomiten

 

 

 

 

ThemaLeserechtSeitenadminErstellt amSchreibrechte(1x bewertet)
Klettersteige Öffentliche Seite Kaj 26.October 2017 Alle Mitglieder
5.0
Index: Via delle Bocchette – Die Brenta Durchquerung | Pinnwand
Via delle Bocchette – Die Brenta Durchquerung
Kaj
Der Author
Kaj
- Friday, 23. August 2019

➚2050hm - 30KM - 12:39H Mittel B/C

Eine spektakuläre und alpine Klettersteigdurchquerung der Brenta Dolomiten? Das ist möglich! Mit unter einer der eindrucksvollsten und schönsten Touren die ich bisher in den Alpen unternommen habe. Zu 8 sind wir 4 Tage lang zwischen 2.500 und 3.000m geklettert. Die ganze Tour ist zum größten Teil Drahtseilversichert und mit Leitern und Tritten gut ausgebaut. Dank der zahlreichen Hütten ist eine Mehrtagesdurchquerung einfach zu realisieren. Aber Achtung: Die Hütten sind alle überbucht! Man hat ingesamt sehr viel Traffic am Steig und auch viel Gegenverkehr. Zudem ist es sehr wichtig, dass über die Tage das Wetter stabil bleibt.

Der Höhenweg hat 4 offizielle Klettersteig Etappen (ohne Zu- & Abstieg). Wir haben die ersten 3 gemacht. Infos hier: https://www.bergsteigen.com/touren/klettersteig/via-delle-bocchette-brenta-durchquerung

 

Etappe I: SENTIERO ALFREDO BENINI

Grostè – Rif. Tucket | Schwierigkeit B | 8KM - 657hm – 3h

An der Grosté Station vorbei etwas die Bundestraße weiter, auf der linken Seite kann man kostenfrei für mehrere Tage seinen PKW abstellen. Wer sich den Aufstieg zur Grosté Bergstation sparen möchte, kann für 18€ rauffahren. Jetzt einfach den Schilden in Richtung Rifugio Tucket folgen, dem Bergrücken entlang. Unser Tag war vernebelt und kalt. Erstmal ein guter Zustieg über ein großes Plateau aus plattigen & glattem Fels bei dem man auf die große Wand des Cima Grostè zugeht. Einige Höhenmeter später zeigt die rote Tafel den Einstieg des Alfredo Benini an. Jetzt quert man ostseitig am Drahtseil die Berge und befindet sich schon über 2.800hm.

Am langen Band geht es um die Campanile die Camosci Gipfel herum. Eine Gamsscharte ist sehr fotogen! Ab der nächsten Tafel geht es jetzt steil den Cima Falkner hinunter (B). Danach quert der Steig noch ein Stück bis zum Cima Sella: Hier kann jetzt ein Normaler Abstiegsweg gewählt werden oder ein weiterer Steig zur Bocca d. Tuckett (Umweg). Unser Abstieg bot noch tolle Felsformationen und einen anstrengenden Kletterstufen-Abstieg die Steilstufe hinunter und entlang der gewaltigen Dolomitwänden zur Hütte hinab. Diese liegt nun in einem herrlichen Hochtal. (4:30h)

Rifugio Tuckett (AV) ist klein und überfüllt. Sehr gute Hütte aber leider nicht so viele Plätze. Pension lohnt sich, es gibt Duschen, Mehrbettzimmer & Lager.

 

Etappe II: SENTIERO BOCCHETTE ALTE

Rif. Tucket – Rif. Alimonta | Schwierigkeit C | 5KM - 847hm – 4h

Die zweite Etappe ist die längste und schwierigste Etappe. Personen-Stau am Steig muss einberechnet werden! Wir haben stolze 10 Stunden gebraucht, auch wenn die reine Gehzeit nur 4 Std. waren. Zunächst geht es wieder hinauf im Schatten der gewaltigen Brenta Berge, genau auf die große Scharte mit dem verhärteten Schneefeld empor zur Bocca di Tuckett. Für das äußerst steile Firnfeld mussten wir Grödel anziehen, anders wäre es zu gefährlich gewesen. Oben in der Scharte befinden sich die Einstiege zu den Klettersteigen.

Leider holten uns jetzt wieder die Wolken ein, sodass wir fast den ganzen Tag mit 0 Sicht kletterten… Erst geht es über steile Leitern und Eisengriffe den Cima Brenta empor (B/C), dann weiter oben am Garbarl Band geht es über Leitern wieder hinunter zu einer Eisrinne. Anschließend wandert man entlang eines langem Bands mehr wie ein Wanderweg um den Berg herum bis zum höchsten Punkt der gesamten Tour: Spalla die Brenta (3.020m). Dort machten wir eine kleine Pause auf einem Biwakplatz. Man sieht gegenüber schon den nächsten Hochpunkt / Gipfel: Spallone die Massodi. Doch hier hin muss erst einiges wieder abgeklettert und anschließend über eine lange Leiter wieder aufgestiegen werden (B).

Von dort aus beginnt nun eine langatmige Kletterei im Zickzack die Felswand runter. Machte Spaß aber zog sich. Irgendwann erreichten wir ein Band, wo dann die Wolken aufrissen und wir die volle Sicht auf den Cima Molveno und dessen umrigendes Hochtal hatten. Dieser erste Ausblick von oben war einfach nur überwältigend! All die spitzen Pfeiler und Kofel inmitten der braunen steilen Wände ringsum. Von hier startet nun der Abstiegsklettersteig „Sentiero Detassis“ (C). In eine Spalte hinunter führen dutzende Leitern in den Abgrund, richtig episch! Leider alles voll und ewiger Stau: Eine Anfängerin blockierte alle Kletterer über sich und ließ niemanden vorbei. Nach mehreren Stunden waren wir die teils überhängenden Leitern runtergekommen zum Fuße des Cima Molvenos, den wir nun per Wanderweg umrundeten zur Rifugio Alimonta.

Die Privathütte ist groß und modern und ebenfalls überfüllt. Eine eindrucksvolle Terasse aus Steinplatten wo sich die Leute tummelten. Es gibt Duschen und Mehrbettzimmer.

 

Etappe III: VIA DELLE BOCCHETTE CENTRALE

Rif. Alimonta – Rif. Pedrotti | Schwierigkeit B | 4KM – 301hm – 2h

Eine kurze aber absolut landschaftlich gewaltige Etappe! Wieder steht ein Aufstieg über ein Schneefeld (Grödel!) zu einer Scharte bevor: Zur Bocca d‘ Armin. Von hier geht jetzt direkt die Leiter einen schmalen Pfeiler hinauf. Dort gehts sofort zur Sache (B)! Hier oben eröffnete sich jetzt die Sicht auf ein Wolkenmeer dessen Horizont gespickt war von Dolomitgebirgen anderer Regionen. Es war geradezu kitschig: Ein Band in einer hundert Meter hohen Felswand über den Wolken. Wir machten ein paar einzigartige Fotos von hier und folgten dem Band herum um die Torre di Brenta bis wir eine Aussicht hatten die noch mehr Gänsehaut erzeugte: Der Campino Basso, welcher wie ein gigantischer Pfeiler zwischen den riesigen Wänden seiner bauchigen Nachbarn empor ragte. Im Tale das Wolkenmeer gespickt von lauter Pfeilern und Bergen die hinaus stachen.

So gehts jetzt durch dieses Bergparadies gemütlich weiter über weitere Bänder (A). In der feuchten Rinne erwartete uns eine etwas schwierigere Stelle (Drahtseil über einen breiten Abgrund). Danach saßen wir direkt unterhalb des Turmes, der so rießig und gewaltig war, dass wir hier Pause machten. Anschließend gings entlang des Camp. Alto steil die Wand runter und dann auf die Westseite (in die Kluft hinein). Hier den Querungen und Bänder folgen bis hin zu einer weiteren Leiter (B). Beim Verlassen der Kluft tauchen neue Rießen vor einem auf: Das Massiv des höchsten Berges der Brenta, dem Cima Tosa (3.151m), einem super imposanten Berg, dessen Wand über 1000m senkrecht aus dem Boden ragte. Jetzt erst merkten wir, wie hoch wie hier eigentlich die ganze Zeit waren, denn nun kletterten wir direkt an der Wand hoch über dem Brenta-Tal.

Die Querung folgt der Wand um eine Ecke herum und weiter hinein ins Brenta Tal bis zum Talschluss "Bocca di Brenta". Dorthin sind noch spannende Bänder geduckt zu überwinden und zum Schluss eine B/C Stelle abzuklettern, die schon etwas heikler ist. Von der Scharte aus sahen wir bereits im hinteren Tal die Rifugio Tosa Pedrotti, einem Ausgangspunkt für den Cima Tosa und für unzählige Alpin-Kletterer. Große AV Hütte mit Mehrbettzimmern und Lager die mitten auf einem rießigen Plattsteinplateau erreichtet worden war. Wir haben 4:30h gebraucht.

 

Der Abstieg nach Vallesinella

Rif. Pedrotti – Tal | Schwierigkeit A | 13KM - 245hm – 4h

Wer die letzte Etappe (Sentiero Brentari (C)) nicht machen möchte, kann wie wir über die Bocca di Brenta und der Brentei-Hütte direkt absteigen. Nach einem unglaublich schönen Sonnenaufgang mit Wolkenmeer vor der Hütte ging es jetzt zurück die Scharte hinauf. Von dort führt der Abstieg zunächst über felsiges Blockwerk, Schotter und Schnee hinunter zur Rifugio Brentei. Hier fühlt man sich ganz schön winzig zwischen den rießigen Bergwänden ringsum. Die Brentahütte liegt bereits unterhalb der Alimonta Hütte und ist per Materialseilbahn mit ihr verknüpft.

Nach einer Pause wählten wir statt einem viel begangenen Höhenweg einen eher schmalen und einsameren Pfad hinunter in die Latschen. Warum? Hier kann man mit bisschen Glück etwas Edelweiß entdecken! Der Wanderweg führt bergab und immer weiter in das noch tief unter uns liegende Tal hinunter. Doch dann folgt ein Gegenanstieg von gut 100hm um oberhalb des Tales das Massiv zu queren in Richtung Rifugio Casinei. Ein Blick zurück auf die mächtige Wand des Cima Tosa ist immer wieder ehrfürchtig. Irgendwann angekommen an der Alm, ist man wieder im stark touristischen Gebiet: Tagesziel für Familien und Hobbywanderer.

Jetzt folgt man einen wurzligen Forstwanderweg hinunter bis zu einer grünen Wiese, wo lauter Leute picknicken. Man kommt sich vor wie im Freibad. Unterhalb der Wiesen erreicht man die Vallesinella Wasserfälle, welche mit Holzbrücken für jedermann gut begehbar sind. Wunderschöne Vegetation und tolle Fälle an mehren Stellen zu bestaunen. Noch etwas weiter den Wanderweg hinab und schon bald erreicht man den Parkplatz von Vallesinella. Von hier nahmen wir einen Bus nach Madonna di Campiglio und von dort wanderten wir den Rest zurück hinauf zur Bergbahn Grostè. Die Wanderung dauerte 5h.

 

Fazit

Definitiv die schönste Tour, die ich bisher in den Alpen unternommen habe. Eine absolut fantastische Klettersteig-Mehrtagestour in den beeindruckenden Dolomiten. Stets auf alpinem Geländer mit sehr gut ausgebautem Ferrata! Die Hütten waren allesamt klasse und die Ausblicke in die & von den Bergen jedes Mal einzigartig. Sollte nur von geübten Bergsteigern / Klettersteigern gemacht werden mit guter Trittsicherheit und keiner Höhenangst, denn der Steig ist fast durchgängig super ausgesetzt. Die Etappen sind meist kurz aber leider sehr verstaut. Umso mehr Zeit um das alles zu genießen! Wir werden die Tour bestimmt noch mal wiederholen!



 Bewertung
Landschaft:
Überwältigend!
Markierungen:
Sehr Gut!
Bewirtung:
Ausgezeichnet!
Abenteuer:
Wahnsinnig
Frequentierung:
Überlaufen
Fun-Faktor:
Abgefahren!
Kondition:
Hoch
Gefahrenpotential:
Hoch
Preis/Leistung:
Gut

 

Klettersteigen vom 15.August 2019 in Madonna di Campiglio (Brenta Dolomiten)

mit Kaj Flo_87 Alpen_Oli Benni Alex

Klettersteig: B/C KSteig
Länge: Lang
Höhe: 2.000 +
GPS-Werte:
Anstieg ➚: 2050 hm
Distanz ➙: 30 km
Ø Geschw. ➠: 3.40 km/h
Ø Pace: 16:41 min/km
Zeit in Bewegung 🕓: 12:39 h
Talhöhe: 1600 m
Berghöhe: 3080 m
Erfahrung: + 102 EP.
Wegpunkte
Spallone dei Massodi (3.004m)
Gipfel
Rifugio Casinei (1.825m)
Hütte
Rifugio Brentei (2.182m)
Hütte
Rifugio Tosa Pedrotti (2.491m)
Hütte
Rifugio Alimonta (2.580m)
Hütte
Rifugio Tuckett (2.272m)
Hütte
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Auch Intressant...

Höhenglückssteig / Norissteig


Bilder
Ausflug Bilder von
Kaj

 


Christian - 12.February 2024 um 07:04:00 Uhr
#Brenta Dolomiten

Über den Monat, wann ihr die Tour gemacht habt, habe ich nichts gelesen. Wann wäre eine gute Zeit, um die allgemeine Überfüllung zu vermeiden? Ab September z. B.?

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Paterico - 30.November -1 um 16:43:00 Uhr
#Brenta Dolomiten

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