So die Zugspitze war also aufgrund der Gletscher- und Wetterlage leider abgesagt! Doch dann machte mich Marco auf Sonja aufmerksam und sie rettete dann mein Wochenende, indem sie mir einen Platz auf der Privathütte am Heuberg zusicherte. Mega!!! Ich habe das schon ziemlich gefeiert, wie einfach das eben möglich war mal eben da noch mitzukommen! Gesagt getan, bin ich direkt am Freitag nach der Arbeit zum Samerberg gefahren.
Der Aufstieg zu den Deindlhütten ist doch länger als ich gedacht hatte. Eine gute Stunde war ausgeschrieben, was aber normal gut auch in 30 Minuten zu machen wäre. Jedoch hatte ich einen ziemlich schweren Rucksack für das Wochenende dabei. Man kann auf dem Weg nach oben überall kleine Abkürzungen durch den Wald nehmen, statt dem breiten, asphaltierten Weg zu folgen! (Ja die gehen alle!).
Irgendwann kommt man aus dem Wald raus und erblickt mehrere Hütten, wenn man in Richtung Deindlhütte läuft. Musste hier erstmal rumfragen bis ich dann an der richtigen Hütte angekommen war. 9 Leute saßen hier rum und tranken Bier, Sonja war gerade am Spaghetti kochen. Bestens gelaunt, bin ich erstmal eingecheckt und hab mich dann dazu gesetzt. Wir hatten einen wundervollen, langen Abend wo viel Gelacht und getrunken wurde. Ich kannte auch nur den Marco und sonst niemanden. Aber das war überhaupt kein Problem, alle waren total nett und ich war eh das Küken ^^
Ich setze mich erstmal eine Weile mit der Sonja etwas auf die Wiese um einfach erstmal das Gefühl am Berg zu sein zu genießen! Als draußen dann nach dem Sonnenuntergang die Welt unterging, gingen wir rein. Aber wir mussten insgesamt brav sein, da es auch Nachbarn im selben Haus gab. Jeder hatte ein bisschen was mitraufgeschleppt für die Verpflegung und Getränke gab es gegen Striche auf einer Liste. Also alles top organisiert! Man konnte sogar gut schlafen, da keiner wirklich schnarchte. Am morgen trieben sich die Kühe ums Haus...
Wir entschieden am Vortag die Tegernseer Hüttentour nicht zu machen, da es viel Fahrerei für zu wenig Wanderstrecke bedeutet hätte. Also sagten wir noch Benni ab und wollten stattdessen zum Heuberg raufgehen. Nach einem traumhaft sonnigen Frühstück ging ich mit Susi und Marko nochmal zum Auto runter um ein paar Sachen zu hohlen. Am Auto überraschte uns dann ein kurzer Regenschauer. Ich war mitgekommen um Sachen für eine Biwaknacht mitzunehmen, was aber eh für die Katz war. Der Morgensport war dann mehr zur Übung als zur Strafe ;-)
Dann saßen wir oben an der Hütte das Gewitter für 2 Stunden aus um dann nochmal eine kleine Tour zum Heuberg zu gehen. Der Peter wollte den direkteren Weg gehen, der Rest folgte Susi ein Stück weit den Weg runter und bei der ersten Serpentine dann dem Weg zum Heuberg weiter. Der Aufstieg ging weitestgehend einen Forstweg hinauf und zog sich überraschend lange. Weiter oben gabs ein paar coole Foto-Stellen mit guter Aussicht. Als wir nach knapp 1 Stunde am Gipfel ankamen, war der Peter schon 1/2 Stunde da. Die Aussicht auf dem gerade mal 1338 Meter hohen Heuberg war gigantisch!
Zusammen wollten wir jetzt noch weiter zum Kitzstein, jedoch war der Weg von einem ganz anderen Kaliber! Extrem schmale Passagen, matschig und rutschig, teilweise Drahtseilgesichert und mit kleinen Klettereinlagen. Also ganz und gar nicht für Anfänger geeignet. Wir hatten aber gerade dabei viel Spaß, wobei mich meine Stöcke etwas behinderten. Nach dem schwierigen Stück, kam dann noch ein ziemlich steiler und schmaler Steig in kleinen Serpentinen den Hang zum Kitzstein hinauf. Das schöne war, man konnte zurückblicken zur Wasserwand und sehen, dass man schon deutlich höher war als der Heuberg!
Leider konnten wir am Gipfel nicht lange rasten, da sich eine sehr bedrohliche Gewitterwolke direkt auf uns zu bewegte. So spurten wir uns den Steig wieder hinab. Der war derartig rutschig und matschig, dass das erstmal ein gutes Stück Arbeit war und nicht so ganz ungefährlich war. Über einen fast unsichtbaren Abzweig liefen wir dann einen alternativen Weg runter, der erstmal ein Stück durch Forst ging und dann fast Querfeldein aus dem Wald hinausführte. Wir sahen schon die Hütten wieder in der Ferne aber hatten trotzdem noch was vor uns.
Der Weg über den Grashang war so matschig, dass man keinen Schritt machen konnte, ohne sofort auszurutschen. Von daher liefen wir einfach direkt auf der Wiese, was kaum besser war. Dann kamen uns gefühlt 100 Kinder entgegen deren Gruppenleiter wir dann vor der Gewitterfront warnten, was denen wiederrum völlig egal war. Sie gingen also weiter rauf und wir erreichten nach kurzer Zeit wieder unsere Hütte, wobei wir zuvor noch von einer Front der ansässigen Kuhherde begrüßt wurden.
Doch das Gewitter kam nicht, stattdessen sonnten wir uns, nach einer eiskalten Dusche, mit Bier in der Wiese! Das war erstmal MEGA Relaxed! Was das verrückteste an der Sache war, war das trotz der Hitze, klarem Himmel und Sonne es von überall donnerte. Und so beendete ein kurzer Nieselregen irgendwann das Chillen in der Wiese. Sonja und Peter heizten dann den Grill an und alle arbeiteten für ein gutes Abendessen. Peter machte den super Grillmeister, und wir jubelten, als er mit einem riesigen Teller voll perfekt gegrilltem Fleisch zurückkehrte. Nochmal danke an euch alle, dass ihr das Essen mit mir geteilt habt!!
Dann zogen düstere Gewitterwolken an uns vorbei, die uns aber noch verschonten. In der Ferne sah man es Blitzen und der Wind wurde immer rauer. War richtig spektakulär! Kurz bevor das Gewitter schließlich auch uns erfasste, tauchte Beni mit Begleitung auf. War wohl ein sehr langer Tag für ihn ;). Der Abend war dann noch süffiger als der letzte und nur noch geselliger! Absolut perfekte Stimmung. Draußen versuchte ich noch ein paar Nacht Bilder aufzunehmen.
Man muss es schon so sagen: Seit ich bei der Gruppe bin, hat sich mein Leben etwas geändert und meine Einsamkeit ist auf ein Minimum reduziert. Dank dieser Szene und tollen Gemeinschaft, ist einfach jeder Ausflug ein purer Genuß! Vielen Dank! Tolle Tour und eine tolle Zeit auf dem Heuberg dank der lieben Sonja!!! :)
Kitzstein (1.399m)
Wandern
Schweibern 1, 83122 Samerberg
Schwer
1.000 +
