Ein Abend zuvor auf dem Brünnsteinhaus, in dem wir die einzigen Gäste des Abends waren, war super lustig und süffig. Der nächste Morgen bot uns einen herrlichen Sonnenaufgang zwischen den Wolkenschichten über dem wilden Kaiser. Der morgenliche Abstieg hinunter in das dichte Wolkenmeer war der perfekte Start in den Tag!
So trafen wir noch Kathi und Marco am Wander-Parkplatz (2,50€) in Kufstein. Eine ganze Horde Rentner marschierte hier vor uns die Treppen hinauf in Richtung des Kaisertals. Zunächst eine längere Treppe entlang einer Felswand, später dann ein gemütlicher Wanderweg mit moderater Steigung. Dort hatten wir einen schönen Blick auf Kufstein und die Burg! Weiter hinein in die Berge, vorbei am Gasthof Veitenhof, führte der Weg den Wald hinauf.
Nach 40 Minuten waren wir dann an einer Kreuzung angekommen: Weiter geradeaus gings tiefer hineun ins Kaisertal, links den steilen Weg hinauf gings zu den Almen und in Richtung Naunspitze. Die meisten Leute gingen links, genau wie wir. Ab jetzt wurde der Aufstieg deutlich steiler und etwas anstrengender. Doch erreichten wir schon bald die obere Grenze des Waldes und der uneingeschränkte Blick auf den wilden Kaiser war frei. In der Ferne im Talschluss das Stripsenjoch, rechts daneben die steile Wand empor: Fleischbank, Goinger Halt und nach einer Scharte der Ellmauer Halt in der prächtigen Mitte dieser zähnigen Bergekette.
Nach 1:30h erreichten wir die Ritzaualm, die von Außen verlassen wirkte aber innen so proppenvoll war, dass es wie in einer Sauna war. Marcos Brillengläser beschlugen. Wir tranken was und hockten uns etwas raus, bevor es weiterging. Claudi gings nicht so dolle, deshalb meinte sie, noch etwas länger Pause zu machen. Von der Alm aus konnte man den Gipfel und die nächste Hütte bereits deutlich sehen: Einfach weiter den steilen Forstweg hinauf folgen. Nach 2:30h waren wir dann an der Vorderkaiserfeldener Hütte angekommen, wo Kathi dann nicht mehr weiterging.
Von hier aus führt der Wanderweg jetzt deutlich anspruchsvoller in schmalen Serpentinen den Berg hinauf. Zwischen den Bäumen hatte man leider nicht so viel Sicht und der Steig zog sich eine ganze Weile. Man fing an langsam die HM zu spüren. Etwas dünner Schnee lag vereinzelt auf dem Weg und machte es etwas rutschiger. Kurz vor dem letzten Stück zum Gipfel, wird es dann doch etwas technischer: Ein wenig leichte Felskletterei stellte die Schlüsselstelle vor dem Gipfel dar. Doch dann waren wir oben am Gipfel und es war herrlich: Ein Wolkenmeer bahnte sich von Rosenheim aus durch die Berge hindruch und flutete in Zeitlupe das Inntal. Das Tal selbst, von dünnen Nebelwaden überzogen. Wir sahen den Guffert, Olperer und viele weitere Gipfel.
Nach einem Bierchen und einem Schnaps von Marco machten wir uns an den Abstieg. Wir trafen erst an der Ritzaualm wieder alle und stiegen so ab wie wir gekommen waren, da es schon spät wurde. Wir kehrten noch ein und aßen uns satt bevor es an den weiteren Abstieg ging. Doch draußen ging gerade die Sonne unter und der Himmel erstrahlte im roten Licht. Das Wolkenmehr war bereits bis ins Kaisertal vorgedrungen und das ganze BIld war malerisch! Ich lies es mir nicht nehmen ein bisschen Zeitraffer zu machen und das noch eine Weile zu genießen.
In der Dunkelheit gings dann mit der Hirnbirn wieder runter. So kamen wir auch mitten in die Wolken und man sah fast nichts mehr. Unterhalb der Wolken leuchtete dann das prächtige Kufstein, bevor wir schließlich wieder an den Treppen ankamen.
Fazit
Eine mittelschwere, lohnende Bergwanderung. Wir haben diese Tour gewählt, da beide Almen noch im November geöffnet hatten und wir es so noch gemütlicher angehen konnten. Der Anstieg bis zum Gipfel ist recht lang und zäh. Landschaftlich ist es toll im Kaisergebirge zu wandern, doch ist der Weg hinauf etwas eintönig. Das letzte Gipfelstück etwas technischer. Die Hütten sind absolut klasse! Das Nebelmeer im Abstieg war das Highlight.
Naunspitze (1.633m)
Wandern
Kaiseraufstieg 19, 6341 Ebbs, Oesterreich
Normal
