Latschenschrofen

➚860hm - 15KM

Mittel

Neben der sehr bekannten Rodelbahn am Tegelberg, die von der Rohrkopfhütte zum oberen Parkplatz hinabführt gibt es aber noch einen abgelegenen Weg. Über diesen steigen wir heute auf zur Vordermühlberger Älpele und von dort weiter über den Berggrat am Franziskaner vorbei zum Latschenschrofen und dann mit Abstecher zum Rohrkopf zur offiziellen Rodelbahn.

Heute ist es eisekalt: -13°C gemessen. Dick eingepackt starten wir vom unteren Parkplatz am Tegelberg unsere Tour. Selbst in der Sonne ist es unerträglich kalt... Statt wie alle anderen die Rodelbahn zur Rohrkopfhütte zu gehen, biegen wir gleich links ab und dann wieder rechts auf den Alpweg in den Wald hinein. Paralell zum gefrorenen Tristallbach steigen wir nun fast einsam über den langen Forstweg kontinuierlich bergauf. Auch hier kommen aber gelegentlich ein paar Rodler entgegen.

An der ersten Kreuzung rechts halten und dem Bach weiter bergauf folgen. Beim nächsten Abzweig dann links halten. Nach etlichen Serpentinen hinauf, folgt dann eine T-Gabelung. Dies ist der Weg der vom Buchenberg kommt. Hier gehen wir rechts und folgen dem Panoramaweg unterhalb des Weißen Rißkopfs nach Süden. Nach einem schönen Pausenbankerl und etwas Ausicht erreichen wir nach ca. 1 Stunde das Vordermühlberger Älpele, eine winzige Hütte mit Brunnen. Nach einer Teepause die uns aber schnell zu kalt wird, starten wir mit Schneeschuhen nun weiter bergauf.

Jedoch ist hier der Beginn der Rodelstrecke, und ich würde diese deutlich eher empfehlen als die Offizielle: Denn es ist kontinuierlich abfallend und steil genug zum fahren und nicht so verschlissen und vereist wie die andere Rodelstrecke! Da unsere Tour aber hier noch nicht zu Ende ist steigen wir nun hoch zum Bergrücken. Ein recht steiles Stück geht es jetzt 200hm hinauf bis man schließlich nach Süden auf den Ammergau blickt und die Sonne einen entgegenlacht. Nach links ginge der Steig zum Schönleitenschrofen, ein lohender Aussichtsgipfel der allerding im Winter schon recht heikel sein kann! Wir gehen stattdessen nach rechts und folgen den Weg am Bergrücken in Richtung Tegelberg (mit 1 Std. ausgeschildert).

Ich bin diese Tour im Sommer 2014 schon so gegangen, daher kenne ich mich aus. Zunächst durch etwas Wald geht es an den Felswänden unterhalb des Spitzigschröfle vorbei und dann weiter durch den Wald. Etwas wurzlig gehts dann auf den Franziskaner zu (der auffällige Felspfeiler mit dem Kreuz drauf). Von dort führt der Weg nun mit deutlichem Gegenanstieg in den Kessel nördlich der Steilhänge des Branderschrofen. Bei hoher Warnstufe ist hier eine Lawine möglich! Nach der Querung gehts dann wieder steil bergauf in die Latschenkiefern. Am Grat angekommen machen wir den kurzen Abstecher nach links zum Gipfel des Latschenschrofen wo wir bei etwas Sonne eine Teepause einlegen.

Schöner Ausblick! Gerade das Bankler vorne ist sehr fotogen. Vom Latschenschrofen gehts nun weiter dem Weg folgend etwas felsiger den Hang runter in die Tegelbergsenke. Wer möchte kann noch den Gegenanstieg zum Tegelberghaus machen um sich dort zu stärken oder etwa weiter zum Branderschrofen aufzusteigen (war uns einfach zu kalt heute....) Den Weg runter zum Rohrkopfhaus sind wir teilweise dann schon gerodelt. Zunächst ist der Weg zu steil und zu unkontrollierbar, weiter unten im Wald gehts deutlich einfacher, dafür sind viele Steine im Schnee. An der Rohrkopfhütte beginnt die offizielle Rodelbahn und es ist auch entsprechend viel los.... Wir sind erstmal etwas den Berg hinauf zum Rohrkopf (mit schönem Bankerl) geflüchtet für mehr Tee und Brotzeit. Hier sieht man auch das Schloss!

Anschließend gehts dann ziemlich rasant den Berg runter. Die Rodelbahn ist an sich echt super genial und schön steil. Aber da so viel los ist müssen wir ständig Kindern und Fußgängern ausweichen. Zudem war 80% der Strecke vereist oder sogar blanker Asphalt. Wir haben unsere Bobs da heute mehr oder weniger zerstört. Verärgerlich aber es ist einfach zu viel los auf der Strecke....

Zum Abschluss haben wir uns dann noch einen tollen Sundowner an der Lechbrücke in Schongau gegönnt!

Fazit: Insgesamt eine schöne Winterrundtour am leider sehr überlaufenen Tegelberg. Gerade auch der Blick in den Ammergau zum Geiselstein und Hochplatte ist immer wieder ein Gefühl von Heimat für mich. Zum Rodeln wars eigentlich perfekt bis auf die Menschenmassen eben...