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Schochen

 

 

 

 

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Wintertouren Öffentliche Seite Kaj 24.February 2020 Alle Mitglieder
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Index: Hochallgäu: Ski- / Schneeschuhtour auf den Schochen | Pinnwand
Hochallgäu: Ski- / Schneeschuhtour auf den Schochen
Kaj
Der Author
Kaj
- Thursday, 27. February 2020

➚2069hm - 41KM - 10:48H Schwer

Nicht nur einer der landschaftlich beeindruckendesten Skitouren sondern auch ein echter Klassiker im Hochallgäu ist die Tour auf den Schochen. Folgt man dem Hintersteiner Tal bis zum Talschluss, bildet der Schochen eine von vielen Grenzen in den österreichischen Teil des Hochallgäus. Eine lange, konditionell etwas fordernde Tour: Mittelschwere Skitour bzw. Schwere Schneeschuhtour.

Als Tagestour kann man einfach am Tagesparkplatz „Auf der Höh“ um 09:15 Uhr den ersten Bus nehmen, der einen zum Giebelhaus bringt. Ausgangspunkt für den Hochvogel, großen Daumen aber auch dem Schochen. Von hier sind es ca. 4 Std. & 1100hm zum Gipfel. Zunächst im langen Ziehweg, später im immer steileren Schneehang. Unterwegs taucht man immer tiefer in die Almenwelt ein.

Jedoch bietet der Schochen wegen seinem günstig gelegenen Nordhängen auch bei schlechten Schneeverhältnissen noch gute Bedingungen und oft frischen Powder, wenn’s sonst keinen gibt. Kurz gesagt: er ist stark frequentiert von Skitourengehern bei gutem Wetter überrannt.

 

1. Talwanderung zum Schwarzenberghaus

Doch für mich beginnt die ganze Geschichte schon am Freitagabend (Begründung für die hohen GPS Werte). Stelle mich auf dem Mehrtagesparkplatz „Festhalle“ um gegen 17:00 Uhr mit schwerem Rucksack los zu wandern. Ich will die Tour komplett von Hinterstein machen (also ohne Bus). Bis zum Giebelhaus hat man dann ca. 10km und 350hm. Mein Ziel ist jedoch das Schwarzenberghaus weiter oben. (weitere 250hm)

Vom P auf der Höh wandere ich über die Feldwege entlang. Die Einsamkeit und die Sonnenuntergangsstimmung verzaubern mich sofort. Die Gipfel der Tannheimer links von mir schimmern rot und die Blaustunde setzt ein. Man hört nichts und wandert allein in auf die Berge zu: Das Wochendprojekt „Schochen“ schon in weiter Ferne im weißen Talbecken ganz hinten zu vermuten. Ein Wanderschild verdutzt mich: 3:15h bis zur Schwarzenberghütte?? Ich habe mit 2 gerechnet…

Grund etwas schneller zu gehen, schließlich will ich ja nicht den Hüttenwirt verärgern. Es geht über die asphaltierte Straße hinein in den Wald, immer leicht Bergauf. Dann bemerke ich den Tobel (Eisenbrecher) der Ostrach weit unterhalb der Straße. Echt beeindruckende Wasserstürze lassen sich hier unterwegs im Wald beobachten. Im Jägerhaus leuchtet noch etwas Licht, ich gehe weiter, am Wasserkraftwerk vorbei. Ab und an gibt es eine Lichtung mit einem herrlichen Abendpanorama auf die Berge in der Ferne.

Dann überhole ich ein Paar aus Frankfurt, die ihre Skier auf der Schulter tragen. Auch sie suchen den Weg zum Schwarzenberghaus und haben den Verkehr unterschätzt. Es wird immer dunkler, verschneiter und der Asphalt immer vereister. Ich werde langsamer, da es immer rutschiger wird und ich rutschige Flächen hasse (großer Mensch und so, viel Fallstrecke…). Ich plane die Hütte auf direktem Weg zu erreichen: Also über den Sommerweg. Hinter der Kapelle folgt eine Brücke und direkt dahinter (hinter einem Haufen Schnee) ist der Wanderweg.

Bin zuerst dran vorbei ohne ihn zu sehen und will mir dann durch den Wald ne Abkürzung suchen. Ist ne scheiß Idee: zu steil. Drehe also um und gehe zurück zur Brücke (Der Winterweg wäre weiter bis zum Giebelhaus und dann über den Forstweg hinauf). Ich gucke mir die Schilder an und sehe keine negativen Hinweise (leider: Denn das Din A4 Blatt, welches an einen Baum genagelt war und den Weg als gesperrt markiert habe ich in der Dunkelheit leider nicht gefunden….)

Eine alte Fußspur führt durch den Tiefschnee in die Dunkelheit. Also denke ich mir, wird scho passen, ziehe meine Schneeschuhe an und stampfe los. Alles sieht gut aus, aber dann realisiere ich wie verrückt das ja eigentlich ist. So ganz allein in der Dunkelheit einen Weg im Tiefschnee zu suchen. Ohne mein GPS-Track würde ich hier schon bedenken kriegen, denn an Markierungen und Schildern fehlt es hier jetzt. Die Spur ist zum Glück ganz gut und passt exakt zu meinem GPS Track, ich folge ihr immer weiter.


Doch dann versperrt ein rießiger Baum den Weg. Ich denke mir „Okay gehe ich halt oben rum“, doch irrtum: zwei weitere Bäume direkt dahinter, ich gehe noch etwas höher im Gestrüpp, dann realisiere ich es: Eine Lawine hat hier gut 20-30 Bäume umgerissen. Der Weg ist völlig unpassierbar. Ich versuche es daher einfach durch den Wald den Hang hinauf und muss mich über die ganzen Baumkronen und Äste kämpfen, fluche dabei und bekomme auch ganz leicht Panik: „Was wenn ich hier feststecke? Kaum noch Batterie in der Hirnbirn…?“

 

Irgendwann erreiche ich den Wanderweg wieder (oberhalb) und kann mich aus der Lawinenzone befreien. Ich gebe zu, das Bäume klettern hat mich echt erschöpft (schwerer Rucksack und so). Ich gehe weiter und erreiche dann endlich (20:15 Uhr) die Hütte, die plötzlich mitten im Wald vor mir erscheint. Alle gucken mich verwundert an. Der Wirt fragt mich, ob ich der Vermisste wäre, ich verneine (hoffentlich). Naja, ich bekomme noch Suppe und ein Bier! Am nächsten Tag geht es für mich über den Winterweg hinunter wo ich dann Beni, Nadja und Stefan treffe!

Fazit: Der Sommerweg ist aktuell NICHT begehbar.

Hinweis für Mehrtagesparker: für 3 Tage braucht man ca. 12€ in klein. Habe daher die App „paybyphone“ installiert. Hat mich mega frustriert da 20 minuten am P das Konto einzurichten. Also tip an der Stelle: installiert es euch vorher!“

 

2. Tour auf den Schochen (2.100m)

Nach dem Frühstück gehe ich gemütlich los. Draußen spielen 3 Eichhörnchen. Ein prächtiges Panorama in die hohen Berge begrüßt mich. Welcher wohl der Schochen sein würde? Ich steige den Rodel-/Winterweg gemütlich ab und treffe dann unten an der Kreuzung auf Nadja, Stefan & Beni, die mit dem ersten Giebelhausbus kamen. Zwei volle Busladungen von Skitourengehern marschieren in großer Kolonne voran.

Hinter einem Baum verstecken meine Freunde ihre Hüttensachen für den Rückweg. Dann ziehen wir los! Im Schatten zwischen den großen, markanten Giebel (der die beiden Zweigtäler trennt) und der Laufbichler Kirche geht’s weiter rein ins Tal. Begleitet wird die Tour von verschiedenen Hochalmen (die aber allesamt geschlossen sind). Noch geht der Ziehweg gemütlich und eben dahin, immer parallel zum Obertalbach. An einer Bachüberquerung ist dann Schluss mit dem Weg und es geht nur noch am Hang weiter. Steighilfe wird reingemacht und die erste Anhöhe aufgestiegen.

Noch in weiter Ferne sieht man die weißen Gipfel. Es ist noch ein weiter Weg zum Ziel! Wie die Ameisen gehen die 2 Busladungen Tourengeher über das wunderschöne Schneefeld dahin. Immer weiter auf die hohen Berge zu. Doch ein paar Leute suchen sich Ziele abseits der Schochentour. Allerdings hängen heute große Wechten über den Kamm der Seeköpfe, die bei der starken Sonne heute mir zu gefährlich erscheinen.

Nach etwas Pause auf ebenem Schnee folgt dann die nächste Aufstiegszone. Der Hang braucht etwas Ausdauer und zieht sich. Währen die Tourengeher Serpentinen schlagen, gehen wir geradlinig hinauf. Ab und an verlieren wir uns in dieser herrlichen Winterwelt voller unberührtem Tiefschnee. Oberhalb des Hanges machen wir eine Teepause und beobachten wie feine Schneepartikel vom Wind verweht werden: Absolute Magie! Der Gipfel ist immer noch weit entfernt.

Unterhalb des Schochens geht es dann schließlich nach Links zu den Büschen hinauf. Wir sehen bereits den letzten Steilhang: Die Schochenrinne hinauf zum Sattel. Hier ist richtig was los! „Endspurt Leute!“ ermutige ich die Gruppe bevor es an das letzte steile Stück geht. Dies ist auch die Schlüsselstelle der Tour und bringt die Schneeschuhe auch an ihre Grenzen. Aber auch die Tourengeher haben am steilen Gelände in den Kurven zu kämpfen….

Ich spure voraus und gehe meine direkte Linie schnurstracks den Hang hinauf. Ab und an rutsche ich zurück, wenn der Schnee zu weich ist. Aber meist war er gut verhartscht. Perfekte Bedinungen heute! (Wäre das sulzig gewesen, hätte man da schon echt Probleme rauf). Aber die Müh wird schlagartig belohnt, wenn man dann den Sattel des Schochens erreicht und plötzlich auf die österreichische Seite der Allgäuer Hochwelt blickt!

Ein unfassbares Panorama! König Hochvogel blickt hinterm Laufbacher Eck empor. Der Schneck mit seiner einzigartigen Westflanke, die senkrecht 1000 meter aufragt. Die wilde Königin „Höfats“ mit ihren spitzen Zacken im Süden. Unzählige mir noch unbekannte, großartige Berge breiten sich vor mir auf. Auch der Ifen ist zu sehen. Aber seht am besten im Video... diese Aufnahmen sprechen für sich.

Abstieg geht wie der Aufstieg. Zunächst im Steilhang ohne Schneeschuhe runter (taugt bei der Steilheit nicht mehr). Bald sind wir sehr einsam, da außer uns keiner mit Schneeschuhen unterwegs ist und absteigen muss. Wir suchen uns selbst einen Weg durch den Schnee bis wir unten wieder über den Bach auf den Wanderweg stoßen.

Zum Schluss geht’s dann leider wieder bergauf: 250hm hinauf zur Schwarzenberghütte über den Winterweg. Der Abstieg hat auch nochmal ganz schön Kraft gekostet und jetzt tun die Muskeln weh. Aber geht scho! Auf der Hütte erwartet uns eine warme Dusche und beste Gesellschaft. Es gibt Hirschbraten, Marillenschnaps und Bier. Auch der Alex ist nun da (er hatte eine Fototour gemacht). Ein toller Tag!

Der Sonntag ist leider dann super grau und verregnet. Daher lies ich ab von der Idee noch zum Daumen aufzusteigen und wir gingen gemeinsam runter zum Giebelhaus. Wir nutzen den Tag um zusammen wieder zurück nach Hinterstein zu wandern. Insgesamt nochmal sehr schön gewesen und für leckere Windbeutel mit Sahne und Eis im Jägerhaus eingekehrt.

 

Fazit

Einer der schönsten Winterwanderungen für mich. Das Wochenende war sportlich und lebendig für mich. Man kann immer den Bus nehmen, aber ich hatte den Anspruch alles selbst zu gehen. Das Schwarzenberghaus ist eine tolle DAV Hütte, aber für den Schochen nur mit Zusatz-HM zu erreichen. (Ist eher ein Ausgangspunkt für den Daumen). Die Schochentour ist überwältigend schön aber durchaus ausdauernd! Keine Anfängertour.

Mehr Infos: https://www.outdooractive.com/de/poi/allgaeu/schochen-2100-m-/1349940



 Bewertung
Landschaft:
Überwältigend!
Markierungen:
Befriedigend
Bewirtung:
Ausgezeichnet!
Abenteuer:
Aufregend
Frequentierung:
Überlaufen
Kondition:
Hoch
Gefahrenpotential:
etwas riskant

 

Wandern vom 21.February 2020 in Hinterstein (Allgäu)

mit Benni Kaj Nadja Stefan

Schwierigkeit: Schwer
Höhe: 2.000 +
GPS-Werte:
Anstieg ➚: 2069 hm
Distanz ➙: 41 km
Ø Geschw. ➠: 3.90 km/h
Ø Pace: 15:23 min/km
Gesamtzeit 🕓: 14:32 h
Zeit in Bewegung 🕓: 10:48 h
Talhöhe: 823 m
Berghöhe: 2100 m
Erfahrung: + 28 EP.
Wegpunkte
Schochen (2.100m)
Gipfel
Schwarzenberghütte (1.380m)
Hütte
Giebelhaus (1.058m)
Hütte
Engeratsgund-Hütte (1.156m)
Hütte
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