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Zimba

 

 

 

 

ThemaLeserechtSeitenadminErstellt amSchreibrechte(0x bewertet)
Bergsteigen Öffentliche Seite Kaj 13.March 2020 Alle Mitglieder
0.0
Index: Zimba über den Westgrat (III+) via Heinrich-Hueter Hütte | Pinnwand
Zimba über den Westgrat (III+) via Heinrich-Hueter Hütte
Kaj
Der Author
Kaj
- Thursday, 20. August 2020

➚2018hm - 20KM - 06:40H SehrSchwer II

Vorarlberg: Die Zimba – bekannt als das Montafoner Matterhorn, ist der Bludenzer Hausberg und befindet sich mit seinem markanten zackenförmigen Gipfel auf einem Bergkamm, welcher das Brandnertal vom Rellstal trennt. Dieser wunderschöne Gipfel ist für Könner eine echte Genußtour und bietet 2 unterschiedlich anspruchsvolle Routen. Allerdings ist er kein Wanderberg! Die schwierige Route führt über die Neyernscharte zum Ostgrat der Kletterein bis IV aufweist und alpin zu sichern ist. In diesem Bericht geht es um den Normalweg über den Westgrat (III+). Die Hauptproblematik stellt die Brüchigkeit des Berges dar.

 

Aufstieg zur Heinrich-Hueter-Hütte

Warum Westgrat: Da wir zum Teil noch unerfahrener im MSL-Bereich am Berg sind und uns als Klettergemeinschaft noch nicht kennen, entscheiden wir uns für den einfacheren Weg – um auch zu sehen wie gut es gemeinsam geht.

Von Vandans aus gibt es die gemütliche Option mit dem Hüttentaxi bis ins obere Rellstal zu fahren. Vor der Golmer Bahn gibt es alle 2 Stunden einen Bus hinauf (8€). Wer lieber wandert, kann ein Stück weit mit dem PKW das Tal hochfahren und findet neben einer Holzbrücke einen Wanderparkplatz. Da wir keinen Bus mehr erwischen und von dem P weiter oben nichts wissen laufen wir mit schweren Rucksäcken von der Golmer Bahn aus los.

Doch ist der Weg richtig schön! Erst über einen schönen, grasigen Wanderweg durch die Ortschaft und dann in den Wald hinein. Es geht ein gutes Stück immer geradeaus den Weg folgend, bis man auch die Holzbrücke mit dem P erreicht. Hier bietet es sich an weiter geradeaus dem Wanderweg zu folgen, statt dem Fahrweg auf der ggü. liegenden Fluss Seite.

Ab jetzt geht es richtig steil bergauf, konstant und eine lange Zeit. Zum Glück im Schatten der Bäume, bei der Sonne und dem Gepäck wäre das sonst eine echte Qual. Nach 1 Stunde erreichen wir einen Staudamm, hier folgt man weiter dem breiteren Forstweg hinauf und nimmt aber dann weiter oben die nächste Abzweigung nach rechts in den Wald (Ansonsten wandert ihr den falschen Berg hinauf). Jetzt führt der Weg sehr romantisch auf Waldboden weiter den Hang rauf.

Nach ein paar Rucksackpausen erreichen wir irgendwann eine Lichtung und sehen erstmals die Zimba weit über uns in die Wolken ragen. Ein großartiges erstes Bild vom Berg! Langsam lichtet sich der Wald immer mehr und eine grüne Almen-Prachtwelt offenbart sich mehr und mehr. Nach nun 2:30h überqueren wir etwas tricky den Rellsbach um auf die Straße zu gelangen. Dieser folgt man dann noch ein ganzes Stück (weniger steil) weiter ins Tal hinein bis zur Kapelle. Hier ist dann auch der obere Busstop. Im Almgasthof Rells ist dann aber die finale Haltestelle.

Jetzt noch 40 Minuten Restaufstieg zur Hütte. Nach der Kapelle geht’s rechts über den breiten Fahrweg auf weitere Waldstücke zu. Hier kann man sich gut an ausgetretenen Wanderspuren orientieren, die einen direkten Fußweg ermöglichen. Keiner geht alle Fahrweg-Serpentinen entlang. So erreicht man nach ein paar letzten schweißtreibenden Höhenmetern die letzte Anhöhe. Vor uns erscheint eine große Alm hinter der nun schließlich der gewaltige Berg aufragt. Noch ein paar letzte Meter zur Hütte. Gesamtzeit: 3:50h und gute 1000hm / 11km

Die Hütte selbst kommt in meiner Bewertung sehr gut weg: Sie ist schön, groß, hat einen grandiosen Blick auf die Montafoner Berge, es gibt warme Duschen, kostenfreies WLAN und tolle Zimmer. Draußen gibt es junge Hühner und eine Schmusekatze, dazu etliche Kühe, die den typischen Berg-Glockenklang erzeugen. Haben uns sehr wohl gefühlt. Abendessen ist um 19:00, Frühstück ab 6:30 Uhr. Eine alternative lohnende Tour wäre auch der Klettersteig zum Saulakopf (D/E).

Infos zur Hütte: http://www.hueterhuette.at/de/

 

Zustieg zum Zimbajoch (2:30h)

Zeittechnisch ist der Zustieg zum Kletterteil schon die Hälfte der Tour. Es müssen erst gut viele Höhenmeter gewandert werden. Mit dem Andreas, der zum Frühstück nachkam, gehen wir weiter. Er ist ein Local und kennt sich bestens auf der Zimba aus, er wird uns daher als der Erfahrenste begleiten. Hinter der Hütte geht’s durch die Latschenkiefern immer weiter direkt auf den Berg zu. Paralell zu einem langen Schotterfeld geht der Wanderweg müßig in unzähligen Spitzkehren bergauf. Irgendwann kommt der „Stein der Entescheidung“: Links lang zum Westgrat, rechts weiter über einen schweren Klettersteig zum Ostgrat.

Große Bedenken machen uns eine riesige Gruppe, die vor uns aufsteigt. Sind so viele Leute vor einem, dauert es nicht nur ewig an den Kletterstellen sondern es steigt auch die Steinschlaggefahr erheblich! Zum Glück biegen sie hier rechts ab und gehen wohl den Ostgrat. Irgendwann muss der Helm auf, da man die Felswand erreicht. Hier geht es immer noch wandernd hinauf bis zum Zimbajoch. Ab jetzt bewegt man sich am Grat in Richtung des Gipfels, der Anseilpunkt folgt aber etwas später.

Wandersteig zum Joch hinauf

Das Zimbajoch

 

Der Westgrat (1:45h)

Tipp: Eine exzellente Kletterbeschreibung wie ich sich nicht wiedergeben könnte findest du hier: https://www.gipfelbuch.ch/tourenfuehrer/routen/id/13499/Klettertour/Zimba

Zunächst wandert man etwas südlich um die Wand und befindet sich anschließend schon in 1er Kraxelgelände. Markierungen gibt es jetzt keine mehr und man muss sich gut Orientieren können. Auch wenn der Weg nicht weit ist, kann man sich schnell versteigen. Andreas geht voran, wir folgen ihm. Im Zickzack klettert man zunächst auf den Grat empor, über den es dann bald auf die große Sohmplatte zugeht – spätestens hier ziehen wir den Hüftgurt und Kletterausrüstung an.

Erste Kraxelei noch einfach

Die Sohmplatte

Die Sohmplatte (III+), welche nun über aus aufragt, stellt die Schlüsselstelle der Tour dar und kann sogar links davon über einen Kamin (II) umgangen werden. Andi steigt vor, legt 3 Expressen (BH) und sichert uns im Nachstieg an einem Ring. Ohne Seil wäre ich da ned rauf aber so hats dann echt einfach nur richtig Spaß gemacht. Der Fels war hier auch richtig griffig und stabil. Oberhalb der Platte quert man nach Süden auf schmalem Band (weiterer ZH), das zum Schluss hin im Aufstieg nochmal eine II+ wird (noch ein ZH).

Nach dem Band - Querung

Die Aussicht wird immer besser. Weiter geht’s am Grat im einfachen 1er Gelände. Der Gipfelaufbau der Zimba zieht jetzt magisch an. Hinter einer etwas heiklen Kesselquerung folgt ein kurzer Kamin (III-), der aber gut geht. Nur ist hier der Fels sehr brüchig. Die Felsplatten pressen sich hier fest zusammen und dadurch ist alles etwas instabiler, also Griffe vorher gut testen.

Gipfelaufbau der Zimba

Die III- am kurzen Kamin

Jetzt geht’s auf zum „Roten Turm“ im II bis II+ Gelände (sind rechts herum geht aber auch links). Dann geht’s entlang einer Rampe wieder einfacher hinauf zum letzten Hang. Hier geht’s im Gehgelände noch ein kurzes Stück zum Gipfel. Geschafft! Insgesamt war es deutlich weniger Kletterei als wir erwartet haben, aber OK. Von der Zimba haben wir eine gewaltige Aussicht: Golm und Saulakopf in nächste Nähe, dann der Lünersee und die hohe Schesaplana im Rätikon, dann im Osten die Skigebiete der Silvretta, im Süden die Sulzfluh etc. und ganz weit im Süden sogar den Piz Buin und mehr. Im Norden sehen wir bis zum Säntis, sogar den Bodensee kann man leicht erkennen.

 

Abstieg über Westgrat

Je nach Gruppenstärke und -größe ist man durch abklettern schneller. Aber es kann so ziemlich jede schwere Stelle abgeseilt werden. Das einfachere Gelände klettern wir rückwärts ab. Mit unserem 70m Seil können wir überall locker runter. Den roten Turm seilen wir uns ab (da reichen 50m) an einem über Drahtseil umwickelten Köpfle. Den kurzen Kamin seilen wir auch ab. Auf dem Grat zurück zur Sohmplatte kann man sich versteigen, hier gut aufpassen.

Abseilen am roten Turm

An der Sohmplatte gibt es einen Haken ganz oben, da braucht man schon eher 60m, wer ein kürzeres Seil hat, kann weiter abklettern und am nächsten ZH am Band runter. Anschließend räumen wir alles zusammen und kraxeln noch den Rest zurück zum Joch – hier immer noch hoch konzentriert sein. Sogar der Abstieg vom Zimbajoch ist tückisch, da sind sogar in letzter Zeit 2 Personen tödlich verunglückt NACH der Zimbatour.

Abseilen an der Sohmplatte

Unterhalb des Steigs kann man bequem über das lange Schotterfeld bis fast ganz unten abfahren. Unterhalb des Feldes dann aber links (hinter dem Teich) orientieren, um zurück zum Wanderweg zu gelangen. An der Hütte haben wir dann noch lange Pause gemacht um dann den letzten Bus um 16:30 im Rellstal zu erwischen.

 

Fazit

Kurze und einfache Klettertour zu einem der schönsten Berge im Montafon. Die Sohmplatte ist für mich genau die richtige Anforderung gewesen, zu der ich wollte. Das letzte Stück zum Gipfel ist sehr brüchig und bröselig, hier besonders aufpassen. Mit 5 Expressen und 60m Seil ist man auf jeden Fall bestens bedient.

Weiterer, guter Blog: https://berganemone.com/2016/08/30/zimba-ueber-westgrat-14-08-16/



 Bewertung
Landschaft:
Sehr Schön
Markierungen:
Mangelhaft
Bewirtung:
Ausgezeichnet!
Frequentierung:
Gering
Kondition:
Mittel
Gefahrenpotential:
Hoch

 

Bergsteigen vom 15.August 2020 in Vandans (Montafon)

mit Kaj Bergmadl_Muc

Schwierigkeit: UIAA II
Höhe: 2.000 +
GPS-Werte:
Anstieg ➚: 2018 hm
Distanz ➙: 20 km
Ø Geschw. ➠: 3.30 km/h
Ø Pace: 17:56 min/km
Gesamtzeit 🕓: 10:38 h
Zeit in Bewegung 🕓: 06:40 h
Talhöhe: 649 m
Berghöhe: 2643 m
Erfahrung: + 66 EP.
Wegpunkte
Zimba (2.643m)
Gipfel
Heinrich-Hueter-Hütte (1.766m)
Hütte
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Schildenstein

Schildenstein über Wolfsschlucht


Bilder
Ausflug Bilder von
Kaj

 

Achtung: Diese Karte zeigt die Überschreitung mit Ostgrat. Ist alpin & schwer -IV, und nur optional!

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Zimba

 

  


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