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Großes Wiesbachhorn

 

 

 

 

ThemaLeserechtSeitenadminErstellt amSchreibrechte(0x bewertet)
Hochtouren Öffentliche Seite Kaj 7.March 2018 Alle Mitglieder
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Index: Gletscherfrei über Kaindlgrat zum Wiesbachhorn | Pinnwand
Gletscherfrei über Kaindlgrat zum Wiesbachhorn
Kaj
Der Author
Kaj
- Tuesday, 14. August 2018

➚1546hm - 15KM - 06:04H Schwer I

Dies war auf jeden Fall einer der schönsten und gelungensten Touren dieses Jahr! Mit der großen Kerngruppe sind wir auf eine einfache Hochtour zum großen Wiesbachhorn im Nationalpark Hohe Tauern am Alpenhauptkamm gegangen. Es handelt sich um eine schwere Bergwanderung, die allerdings problemlos ohne Gletscherpassagen gemeistert werden kann. In unserem Fall waren die Bedingungen so perfekt, dass wir selbst ohne Eisen und Pickel, schneefrei rauf kamen. Im Normalfall sind aber Steigeisen und Pickel notwendig.

 

Der Samstag war zunächst kühl und trüb. Nach 4,5 Stunden Anfahrt erreichten wir das von grauen Wolken bedeckte Kaprun im Salzburger Land (südlich vom Watzmann). Der Straße folgt man nun hinein ins Kapruner Tal, vorbei an der Seilbahn des Kitzsteinhorns bis zu einer Tiefgarage (kostenlos) mit 11 Stockwerken (Tipp: möglichst weit oben parken). Dies ist die Ausgangslage auf knapp 1.000HM. Von hier kann man nun einen echten Hartsch bergauf starten, oder die ersten 1000hm zum Stausee Mooserboden via Bus abkürzen. Zusammengepfercht mit muslimischen Touristen sind wir dann am Wasserfallbodensee vorbei und hinauf auf 2.000m zum berühmten Mooserboden Stausee geshuttled.

An der 106 Meter hohen Staumauer war ein Klettersteig errichtet worden, der auch gerade genutzt wurde. Sah toll aus aber nicht so wild wie der Schlegeis131. Vor uns der türkisblaue Gletschersee, hinter dessen Ufern der Gletscher des Großglockners emporragte. Rundum gingen gewaltige Bergwände nach oben und verschwanden in der dichten Wolkendecke und das auf bereits 2.000m! Um zum Wanderweg zu gelangen, mussten wir die große Staumauer entlang, von der aus uns der Blick auf den zweiten Stausee entzückte, weiter am Touristenhügel „Höhenburg“ vorbei, hinter die zweite Staumauer bis zu einer Art Sackgasse wo es nichts mehr zu gehen schien. Doch hier links vorbei beginnt der Wanderweg.

Kaum waren wir darauf, waren wir in einer anderen Welt: Keine Touristen mehr und mitten am Steig. 700hm ging das jetzt auf dem ganz schön steilen Serpentinenweg nach oben. Schon bald verschwanden wir in den Wolken und es wurde kalt und nass. Ein paar unserer Bergsteigerinnen hatten bereits konditionelle Probleme und auch der Steig, dessen feuchte Steinplatten zusätzlich Kraft und Konzentration forderten, machte es schwieriger.  Doch zum Glück waren die schwierigeren Stellen mit Drahtseil gesichert. Aber auch ich hatte heute ein Tief und mein Rucksack wog doppelt so schwer wie sonst.

Nach 2 Stunden erreichten wir die Heinrich-Schwaiger-Hütte auf 2.802 Meter, nass und erschöpft. Die Hüttenwirte waren hier besonders auffällig: Ein junges Team, dass super freundlich und offen für alles war. Sie zeigten uns sofort unsere 2 Mehr Bett Zimmer (die leider eher einem Lager glichen) und es gab einen Welcomedrink aufs Haus. Die Schutzhütte war klein und fein und die Stimmung im Gastraum ansteckend fröhlich. Selbst beim Abendessen (Pension oder AV-Teller), waren die Wirte sehr flexibel! Nachts rissen dann die Wolken schließlich auf und gaben den Blick auf einen malerischen Sternenhimmel frei. Wir konnten mehrere Sternschnuppen sehen, bevor es dann zu Bett ging. Ein paar von uns tranken noch bis in die Nacht Schnaps mit der Wirtin ^^

Viel Schlaf gab es nicht… früh um 06 Uhr gings dann zum Frühstück und gegen 06:40 Uhr dann los. Wir waren alle total euphorisch über den perfekten Tag: Wolkenfrei und gerade beim Sonnenaufgang mit einem Kaffee auf der Terrasse. Die Berge ringsum, zum ersten Mal frei, und überwältigend schön. Unsere Kolonie marschierte los, und nur 5 Minuten hinter der Hütte wartete bereits die Schlüsselstelle: Ein Kamin (drahtseilversichert), der erklettert werden musste. Hätte es jetzt als B – B/C eingestuft, kamen da alle locker rauf. 

 

Auch nach der Stelle bleibt der Aufstieg alpin und fordert immer wieder leichte Kletterei. Die Höhe und die Ausgesetztheit machten ein paar von uns, die das so noch nicht kannten, zu schaffen. Noch im Schatten kletterten wir 1,5 Stunden steil hinauf, bis wir schließlich eine Anhöhe (Unterer Fochezkopf 2.989m) erreichten, wo uns die Sonne entgegenstrahlte. Der Blick auf die Gletscher und das gewaltige Wiesbachhorn vor uns lockte ein „WOOA“ aus uns heraus. Wir tankten etwas Sonne und gingen dann weiter: Am Kaindlgrat entlang. Man konnte den Verlauf des Weges vor sich gut erkennen: Von einer Anhöhe zur nächsten, immer am Grat entlang.

Der Weg zog sich neben dem Schneefeld hinauf und war nun auch problemlos zu gehen. Die dünne Luft machte sich dann auf dem oberen Fochezkopf auf 3.159m bemerkbar. Es waren Steinmännchen errichtet worden und der Blick auf die Gletscher vor und neben uns sowie das gewaltige Bergreich rundum wurde immer epischer. Wir staunten schon über den Bratschenkopf der direkt vor uns aufragte. Weiter am Grat bot der Weg wieder vereinzelte Kletterstellen auf und zog sich noch ein wenig, bis wir schließlich den Sattel des Berges erreichten. Alles komplett schneefrei. Es war eigentlich angenehm von der Kälte, außer der Wind kam uns mit ca. 0°C im Schatten gelegentlich entgegen. 

Hier möchte ich das Panorama versuchen zu beschreiben: Im Süden ein Wolkenmeer über dem Alpenhauptkamm, dass sich langsam bewegte. Darunter die Glockner-Hochalpenstraße, weiter westlich thronte der Großglockner mit seinem markanten Gipfel aus dem Wolkenmeer empor. Er steht inmitten einer unwirklichen Hochgebirgslandschaft aus kargem Fels und Gletschern. Im Westen unter uns der strahlend türkise Stausee, das Kitzsteinhorn und in weiter Ferne lugte die Spitze des Großvenedigers aus den Wolken empor. Im Norden hinterm hohen Tenn die breite Palette: Dachstein, Hochkönig, Watzmann, Leonganger, Lofer Steinberge und wilder Kaiser. 

Der letzte Auftakt hoch zum Gipfel, bot dann nochmal eine kleine Herausforderung: Der Weg war kaum erkennbar, und man ging einfach mehr weglos geradewegs nach oben. Die Granitplatten, die wie Scheiben aufgestapelt ruhten, boten sicheren Tritt, doch musste man schon aufpassen nicht abzurutschen, denn es war schon sehr steiles Gelände. (Kein Drahtseil!). Nach 3 Stunden (mit laaangen Pausen und Geduld) waren wir dann schließlich am Gipfel angekommen! Unsere Gruppe war von der Kondition sehr gemischt, daher galt das Tempo des Langsamsten, und doch gingen ein paar Schnellere von uns voraus. Am Gipfel trafen wir uns dann alle wieder.

   

Ich wollte hier gar nicht mehr weg… Das Gefühl hier oben und das Panorama: Unbeschreiblich schön! Erhaben! Ein Jogger kam an der in 4,5 Std. von ganz unten die 2.800hm raufgejoggt war… Ich ging jetzt bewusst ganz hinten, weil ich irgendwie gar ned runter wollte. Immer wieder blieb ich stehen und starrte in die Ferne. Der Abstieg zog sich und zerriss die Gruppe erneut, doch einer unserer erfahrenen begleitete die unsicheren beim Abstieg, so dass keiner allein gelassen wurde. Wieder an der Hütte tranken wir noch ein Bier bevor es dann ganz runter zum Stausee zurück ging. Der Gesamtabstieg von 1.500hm steckte uns in den Knochen, dafür belohnte aber das sonnige Wetter. Am Stausee zurück blickten wir erstaunt empor zum Wiesbachhorn, dass jetzt hoch über uns thronte „Da oben war ma grad“. Mit dem Bus und den Touristen gings zurück zum Auto.

 

Fazit

Landschaftlich wirklich fantastische Tour. Der Aufstieg zur Hütte ist eintönig und anstrengend. Leichte Hochtour aber nicht zu unterschätzen. Die Hütte ist eine der sympathischsten auf denen ich war: Kann man nur empfehlen! Doch gehen viele die Tour auch als Tagestour. Doch: 1.500hm sind auf der Höhe nicht Ohne! Bei diesen Bedingungen war die Schnee- und Gletscherfreie Hochtour als Geübter keine echte Herausforderung. Habe es sehr genossen!

Tourbeschreibung: https://berghasen.com/2016/09/06/grosses-wiesbachhorn-kaindlgrat/



 Bewertung
Landschaft:
Überwältigend!
Markierungen:
Befriedigend
Bewirtung:
Ausgezeichnet!
Frequentierung:
Überlaufen
Kondition:
Hoch
Gefahrenpotential:
etwas riskant

 

Bergsteigen vom 11.August 2018 in Kaprun (Hohe Tauern)

mit Kaj Benni Alpen_Oli Alex MonteMiri

Schwierigkeit: UIAA I
Höhe: 3.000 +
GPS-Werte:
Anstieg ➚: 1546 hm
Distanz ➙: 15 km
Ø Geschw. ➠: 2.50 km/h
Ø Pace: 23:47 min/km
Gesamtzeit 🕓: 09:09 h
Zeit in Bewegung 🕓: 06:04 h
Talhöhe: 2030 m
Berghöhe: 3564 m
Erfahrung: + 130 EP.
Wegpunkte
Großes Wiesbachhorn (3.564m)
Gipfel
Fochezkopf (3.159m)
Gipfel
Heinrich-Schwaiger-Haus (2.802m)
Hütte
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Bilder
Ausflug Bilder von
Kaj

 


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