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Piz Buin

 

 

 

 

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Hochtouren Öffentliche Seite Kaj 14.January 2019 Alle Mitglieder
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Index: Hochtour auf den Piz Buin (3312m) - Silvretta | Pinnwand
Hochtour auf den Piz Buin (3312m) - Silvretta
Kaj
Der Author
Kaj
- Thursday, 12. September 2019

➚1550hm - 28KM - 08:23H SehrSchwer II

Unsere zweite richtige Hochtour stand an! Nach der leichten HT auf den Similaun sollte der große Piz Buin (mittelschwer) die nächste Steigerung sein und unsere Hochtourengemeinschaft weiter ausbauen. Der Piz Buin an der Grenze zur Schweiz ist der höchste Berg des gesamten Vorarlbergs – sein Gletscher ist schwer zu erreichen, lang und Spaltenreich. Für die Tour ist schwindelfreies klettern bis II erforderlich. Schwierigkeit: II, 30°, PD

Nadja, Meli und ich fuhren zu dritt los, wieder mal ins Montafon! Als wir die Silvretta erreichten, gings erstmal durch eine Mautstelle: ganze 16€ !!!! Jetzt fuhren wir den halben Berg mit dem Auto rauf. Über die Silvretta Straße gings über endlose Spitzkehren auf über 2.000 Meter hinauf zum Silvretta Stausee. Dort (vor dem Hotel Piz Buin) parkten wir. Wir hatten eine Sicht von vielleicht 5 Metern?? Es war so neblig, dass wir schon beim hochfahren fast blind waren. Obwohl wir entlang des Gletschersees wanderten, sahen wir ihn nicht mal. Mehr als ein paar Anglern und einem Wasserfall bot die Sicht heute nicht.

Mit Seil und Hochtourenausrüstung schleppte ich ganz schön, doch zum Glück war die Wiesbadener Hütte ja nicht so weit zu wandern. Der breite Fahrweg zog sich entlang der Berge 450hm und 7 KM hinauf. Die Sicht wurde nur leicht besser aber immerhin blieb es trocken. Nach 1:40h erreichten wir bereits das Wiesbadener Haus, dessen Außenbereich komplett voll war. Viele Leute machten die Hüttenanreise mit dem Mountainbike und viele Schweizer waren zu Gast. Die AV Hütte war sehr sehr alt, es gab große Lager und Mehrbettzimmer, eine Dusche und günstige Halbpension. Dafür absolut kein Handynetz!

Wir nutzten den Nachmittag um draußen noch einmal den Aufbau der losen Rolle für eine Spaltenbergung intensiv zu üben. Irgendwann rissen die Wolken etwas auf und man hatte eine Ahnung von den Bergen ringsum. Viele Wanderer machten hier auch einfache Tagestouren (Ochsenkopf, Vermuntkopf, Rauer Kopf, usw.). Mir ist klar geworden, dass es von dieser Hütte aus noch sehr viele andere, äußerst attraktive Gipfelziele gäbe, wie z.B. die Dreiländerspitze oder das Silvrettahorn. Nach einem süffigen Abend und einer unbequemen Lagernacht gings ab 5:30 aus den Federn.

 

Zum Berg (7 Std.)

Auch, wenn schon einige um 6 Uhr aufbrachen, machten wir erst mal gemütlich Frühstück. Gegen 7 Uhr wanderten wir schließlich los – weiterhin im tiefsten Nebel. Die Routenfindung zum Berg war hier gar nicht so einfach, denn es gab viele Möglichkeiten zum Gletscher zu gelangen. Wir sind den Markierungen gefolgt, bergab ins Ochsental zum Fluss, über das Brückchen und weiter unterhalb der grünen Kuppe entlang. Als wir dann wieder bergauf stiegen, gelangten wir irgendwann oberhalb der Wolkendecke. Boah waren das Bilder!!! Ein kleiner See und das Ochsental von Wolken bedeckt, darüber blauer Himmel und vor uns erschien nun das Berg-Disneyland wie aus dem Bilderbuch! Ich habe nur selten so was Schönes in der Natur gesehen: Die große Gletscherzunge hing steil von der Steilstufe hinunter. Unglaubliche Eisformationen zwischen den Spalten bildeten sich oberhalb. Ein riesiger Wasserfall stürzte sich aus dem Eis in das Eis und kam aus einer Eishöhle am Fuße des Gletschers wieder hervor.

Und genau hier, am Gletscherfluss hörte der Wanderweg dann auch auf. Keine Markierungen mehr und nur eine wage Ahnung wo es weiterging. Man hätte hier den Fluss irgendwie überqueren müssen um anschließend auf dem Schotterfeld gegenüber aufzusteigen. Wir sind allerdings ein Geröllfeld hinauf und direkt auf das Eis zu, bis wir feststellten, dass wir bereits auf dem Gletscher waren: Das Eis schimmerte unter den Steinen hindurch. Gut! Jetzt sind wir ein Stück mit Stegeisen weiter um zur Westflanke der Steilstufe zu gelangen. Hier umkletterten wir jetzt den fast senkrechten Gletschersturtz am Felsen Blockwerk (rechter Rand).

Auch hier wählten wir nicht gerade die einfachste Route. So hatten wir jetzt direkt am Wasserfall auf dem Felsen eine III- frei zu klettern und anschließend unterhalb des Wasserfalls zu passieren. Etwas heikler aber ok! So gelangten wir oberhalb der Steilstufe an den Ochsentaler Ferner (1:45h). Ein Paar aus München folgte uns hierher, wir gingen dann quasi den Rest der Tour gemeinsam. Wir seilten uns an und gingen aufs Eis, Meli voran. Die Wegfindung war hier schon etwas interessanter: Keine Menschenspur, keine Schneespur aber jede Menge Spalten.

Zunächst ging es auf aperem Eis steil hinauf (30° vielleicht?). Bald wurde es flacher und man konnte die Eiswelt überblicken. Unfassbar schön: Ein gigantisches Gletscherplateau so weit man sehen konnte. Begrenzt wurde das Eis durch schwarze, schroffe Bergzacken (darunter auch der Buin). Eine Möglichkeit wäre die Spaltenzone über einen großen Bogen im Schneefeld im Westen zum Umgehen, doch uns gefiel das apere Eis und die Herausforderung! Meli führte an und folgte dabei der 2er Seilschaft aus München. (Wir erfuhren später, dass auch sie HT-Anfänger waren).

Wir manövrierten im Zickzack zwischen den großen Rissen im Eis hindurch. Das ging echt ganz gut! Manchmal musste eine Spalte über eine Schneebrücke überquert werden. Dann war es so, dass die Schneebrücken recht unterschiedlich waren: einige waren ziemlich dünn und man musste aufpassen nicht einzubrechen, andere widerum türmten sich vom Spaltenboden aus auf. Also bei einer Schneebrücke bin ich fast eingebrochen ;-) – Eine ganze Weile ging es jetzt auf die spitzen Berge zu bis zur Buin-Lücke (Scharte zwischen großem und kleinen Piz Buin). Nach 3:45h waren wir am Fuße des Berges angelangt. Hier deponierten wir Seil und Hüftgurt um den Gipfel mit leichtem Rucksack zu erobern (noch 250hm).

Jetzt ging es über grobes Geröll steil hinauf. Jede Menge Leute waren hier. Weiterhin keine Markierungen und nur mit gutem Orientierungssinn und Ausschau nach Steinmadl möglich den Weg auszumachen. Vom Aufstieg aus quert man westlich das Kar und steigt dann nach Norden hin auf. Hier kommen mehrere I und II Klettereien durch eine Scharte hindurch. Zum Gipfel hin sind es nach den Kletterstellen nur noch ein paar Serpentinen im feinen Geröll. Am großen Piz Buin (4h) war es voll und wir hatten keine Sicht, da wir in der Wolke steckten. Man kann ja nicht alles haben… wir teilten meinen Scotch mit den anderen am Berg und freuten uns. Doch die Kälte zwang uns schon bald zum Abstieg.

Nach der Rinne ergaben sich kurzweilige Wolkenfenster, sodass man doch etwas vom Panorama sah: So gewaltig sage ich euch!! Unter uns der rießige Gletscher und tief unten im Ochsental der Silvrettasee. Man hat die Eiswelt und das grüne Alpenland darunter auf einem Bild, echt irre! Ein Tiroler fragte uns ob wir noch Lust hätten zum Silvrettahorn mitzugehen, aber das war zeitlich nicht mehr drin. Wir stiegen alles wieder ab und es klarte immer mehr auf, sodass wir immer mehr von den umliegenden Bergen sahen. Als wir unterhalb der Steilstufe am Fluss angelangt waren, konnte ich meine Neugier nicht bremsen und betrat die Gletscherhöhle, aus der der Fluss rauschte.

So etwas habe ich noch nie gesehen! Unterhalb des Gletschers, ein Raum umschlossen aus meterdickem Eis. Die Formationen an der Decke wirkten wie ein Eispalast. Alles schimmerte in hellem Blau, das Eis war ausgewaschen und … ja, ohne Worte! Ich kam kaum aus dem Staunen. Jetzt musste man noch irgendwie den Fluss überqueren. Eine Gruppe Jungs furtete, wir gingen über den Geröll-Gletscher.

Zurück an der Hütte (7h) machten wir eine Stunde Pause und feierten mit den Münchnern und einer Gruppe aus Kaufbeuren den Gipfelsieg mit einem Bier. Der Abstieg zum See (7km) zog sich dann doch noch erstaunlich lange. Aber es lohnte sich, denn das Bergpanorama war so unglaublich schön und eindrucksvoll… Der Silvretta Stausee in hellem Türkis, die Vermischung aus Gletscherfluss und normalem Regenwasser, sah toll aus! Vom Parkplatz aus eröffnete sich die Sicht hinunter ins Tal. Zum Abschluss fuhren wir unterhalb der Mautstelle noch zur Pizza und gönnten uns bevor es wieder nach Hause ging.

 

Fazit

Mit unter einer der schönsten Touren in den Alpen die ich bisher gemacht habe! Die Gletscherwelt im hinteren Ochsental ist wie in einer Traumwelt. Der Gletscher ist lang und Spaltenreich: Ohne Seilschaft ist da nichts zu machen! Die Tour war erstaunlich lang und Ausdauerlastig. Schon deutlich schwieriger als der Similaun aber immer noch verhältnismäßig einfach. Kann diese Region nur empfehlen! Wer den Piz Buin machen will sollte sich aber sehr sorgfältig einlesen in die Tourenbeschreibung und die aktuellen Bedingungen am Eis (eigene Wegfindung). Bei Nebel mit GPS gehen. Früh genug losgehen!

Tourenberschreibung: https://www.bergsteigen.com/touren/hochtour/piz-buin-normalweg/



 Bewertung
Landschaft:
Überwältigend!
Markierungen:
Ausreichend
Bewirtung:
Gut
Frequentierung:
unter Leuten
Kondition:
Hoch
Gefahrenpotential:
Hoch

 

Bergsteigen vom 10.August 2019 in Galtür (Montafon)

mit Kaj Nadja

Schwierigkeit: UIAA II
Höhe: 3.000 +
GPS-Werte:
Anstieg ➚: 1550 hm
Distanz ➙: 28 km
Ø Geschw. ➠: 3.30 km/h
Ø Pace: 17:58 min/km
Gesamtzeit 🕓: 10:38 h
Zeit in Bewegung 🕓: 08:23 h
Talhöhe: 2063 m
Berghöhe: 3312 m
Erfahrung: + 106 EP.
Wegpunkte
Piz Buin (3.312m)
Gipfel
Wiesbadener Hütte (2.443m)
Hütte
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Zugspitze

Zugspitze über das Höllental


Bilder
Ausflug Bilder von
Kaj

 


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