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Wildspitze

 

 

 

 

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Hochtouren Öffentliche Seite Kaj 17.January 2020 Alle Mitglieder
0.0
Index: Hochtour auf die Wildspitze (3.768m) von Vent | Pinnwand
Hochtour auf die Wildspitze (3.768m) von Vent
Kaj
Der Author
Kaj
- Tuesday, 28. July 2020

➚1951hm - 22KM - 07:09H Mittel

Die Wildspitze ist der höchste Berg des Ötztals und der zweithöchste Gipfel Österreichs, ganz klar: Eine Hochtour. Es gibt verschiedene Wege zum Ziel, wir versuchen es von Vent aus über die Breslauer Hütte. Es handelt sich um eine mäßig schwere (WS) Hochtour, doch ist das kurze Stück über den Mitterkarferner steil und der Taschachferner hat tückische Spalten die gerade in letzter Zeit klaffende Löcher im Weg bilden.

 

Zustieg zur Hütte

Von Vent aus, befinden wir uns im hintersten Ötztal auf bereits knapp 1.900m Höhe, doch der Gipfel ist 3.768m hoch. Es gibt hier mehrere Parkplätze, doch wir bevorzugen den P am Hotel Vent (5€). Von hier kann man theoretisch mit zwei Sesselliften hochfahren, was wir nicht tun. Zur Mittelstation Stablein geht es gemütlich über einen Serpentinenweg eine Alm hinauf. Die Hitze drückt etwas, aber durch die Höhe weht ein kühler Wind. Große Kühe weiden hier überall.

Erschöpfte Kuh hält Schönheitsschlaf

Nach 1 Stunde mit dem schweren Rucksack (zurzeit ist ja Schlafsack Pflicht) erreichen wir die Mittelstation. Von hier geht der Weg dann weiter bergauf über einen breiteren Fahrweg. Duzende Tagestouristen kommen uns mit leichtem Rucksack entgegen. Nach ein paar Höhenmetern macht der Weg einen Knick nach links und man erhält einen tollen Blick ins Venter Tal (Rofental). In der Ferne sieht man die Finalspitze und weiter rechts sogar den vergletscherten Gipfel der Weißkugel.

An einer Pausenbank genießen wir etwas die Sicht und bemerken dann ein paar Murmeltiere. Ich kann mich gerade nah genug heranpirschen für ein gutes Foto. Nach einer kleinen Holzbrücke geht’s jetzt steiler hinauf. Der nun schmale Wanderweg schlängelt sich den Hang hinauf und schon bald sehen wir die Hütte vor uns. Sieht nah aus, aber dauert trotzdem noch. Massen an Leuten kommen uns immer noch entgegen.

Auf 2.844m ist die Breslauer Hütte schließlich erreicht. Eine steinerne DAV Hütte mit herrlicher Aussicht, sympathischen Gastarbeitern und kleinen Zimmern. Es gibt eine Dusche (1-2€), einen großen Gastraum und einen völlig überhitzten Trockenraum (die Sohlen lassen grüßen). Von hier aus kann man auch weniger ambitionierte Bergziele anpeilen, wie z.b. zum wilden Mannle oder auf den Urkundkolm. Die Ausicht vom Balkon ist gewaltig schön und das Wetter ist richtig klasse.

In großer Gruppe gehen wir draußen nochmal die Spaltenbergung an der losen Rolle durch und tauschen damit die unterschiedlichen Kenntnisse aus. Nach 3 Übungen wird’s schon Zeit fürs Abendessen. Gutes Essen, gute Stimmung, nicht zu teuer (Naja Getränke 5€), rundum: geile Hütte! Zustiegszeit zur Hütte bei uns: 2:23 Std.

 

Gipfeltour zur Wildspitze

Aufgrund schlechter Wetterprognosen ab Mittag, geht es für uns um 4:30 aus den Federn. Ab 5 Uhr gibt’s dann Frühstück und dann geht noch vor 6 Uhr los. Kalkulieren tun wir mit ca. 4 Stunden bis zum Gipfel. Aus einem zunächst tollem Sonnenaufgang, der alles in sanftem Violett färbt wird allerdings schnell ein völlig schwarzer Himmel voller dichter Wolken. Der Weg geht direkt bergauf ins hintere Mitterkar.

Hinter einem See tut sich das große Mitterkar-Tal auf. Rechts von uns ragt der gewaltige Berg dann auch schon auf: Die Wildspitze. Über Geröll, grobe Steine und vereinzelte Schneefelder gehen wir langsam dahin, doch leider beginnt es dann immer stärker zu stürmen und zu regnen. Neben Müdigkeit und Kälte tut sich immer mehr Zweifel und Unmut in der Gruppe auf. Wollen wir bei so einem Wetter wirklich eine Hochtour wagen?

Der Mitterkarferner

Doch die Hoffnung auf Besserung treibt uns immer weiter. Oft bleiben wir stehen für eine Diskussion, bis wir dann doch wieder weitermarschieren. Nach einiger Zeit macht der Weg eine Kurve nach rechts und wir blicken nun genau auf das steile Firnfeld zum Mitterkarjoch hinauf. Hier diskutieren wir fast 20 Minuten was wir nun tun denn es regnet immer noch. Trotzdem ziehen wir die Steigeisen nun an und gehen mit dem Pickel weiter. Der Weg geht jetzt auf den kaum bemerkbaren Mitterkarferner mit guten 40° hinauf.

Kurz vorm Klettersteig

Wegen der Steilheit und keinen wirklichen Spalten im Eis gehen wir ohne Seil, entlang der Trittspur im Schnee. Dann passiert es: Der Himmel klart plötzlich auf und der Regen verschwindet. Jetzt packt uns wieder die volle Motivation und voller Freude erreichen wir nach 2 Stunden seit Start den Einstieg zum Klettersteig. Der Einstieg ist Kat. C, meiner Meinung nach ist der Rest aber maximal B. Der Klettersteig ist relativ kurz, daher begehen wir ihn mit den Steigeisen.

Ich habe den KS ohne Set gemacht, da ich am Drahtseil sehr geübt bin. Christian jedoch hat sein Set gebraucht. Mal eine neue Erfahrung, das Klettern mit Steigeisen zu praktizieren. Nach etwas schönem Ferrata-Genuß erreichen wir schließlich das Joch, hinter dem sich nun eine neue Welt auftut. Wir stehen nun auf dem großen Taschachferner, der vor uns nun wie eine Schneewüste wirkt. Direkt am Joch ist Anseilplatz: Ab jetzt in 2 Seilschaften weiter. Doch sehen wir nun im Norden gewaltige, düstere Regen-Wolken.

Taschachferner: Eine düstere Bedrohung...

Naiv genug zu glauben, sie würden vielleicht vorbeiziehen oder wir könnten es noch trocken zum Gipfel schaffen, eilen wir los. Ich hänge in der schnelleren Seilschaft (die vorangeht) drin, als es plötzlich alles weiß um uns wird und wie verrückt zu schneien anfängt. Christian, der den Weg schon kennt, weiß aber dass es nicht mehr weit ist. Wir eilen weiter entlang der Spur über den Gletscher, während es immer stärker schneit.

Nördlich des Bergkammes führt der Weg nun nach Osten hinauf. Hier sind an vielen Stellen große Spalten, die man an den Senken im Schneeboden erkennen kann. Doch da es am Freitag viel Neuschnee gab, sind die großen Löcher wieder bedeckt. Zum Schneefall gesellt sich nun auch immer stärkerer Wind, sodass es bald ein Schneesturm wird. Doch sind wir bereits am letzten Teilstück angelangt.

Blockwerk zum Gipfel

Hier legen wir alles ab und gehen ohne Rucksack weiter. Nur noch 170hm hinauf zum Gipfel über Blockwerk. Der Schnee pfeift uns um die Ohren, während wir kurzatmig und langsam aufsteigen. Der Steig ist bis kurz vor dem Gipfelkreuz nur wandern, doch dann gibt es eine Wand mit einer kurzen Querung. Da muss man mal einen etwas gewagteren Schritt nach links machen (Schlüsselstelle). Doch dann stehen wir am Gipfel der Wildspitze auf 3.768m (9 Uhr – nach 3:15h) und sehen nichts.

Die Querung

Schnell wieder runter. Unsere Sachen sind bereits bedeckt vom Schnee. Wieder ab ans Seil und zurück. Eine Gruppe mit Bergführer steigt jetzt noch auf. Doch als wir uns auf dem Rückweg befinden, schlägt das Wetter erneut um und plötzlich haben wir blauen Himmel und Sonne. Wie wir uns da fühlen, könnt ihr euch ja denken (extra früh los, bei Schneesturm am Gipfel und bei Sonne im Abstieg…) Hätten wir doch später losgehen sollen…

Wir freuen uns aber dennoch, denn auch jetzt ist die Aussicht noch herrlich und die Sonne macht uns gleich wieder gute Laune. Und ja: Es ist ja trotzdem ein Gipfelsieg und zudem eine neue Grenzerfahrung bei so einem Wetter auf dieser Höhe zu sein. Als Gruppe ist man langsam aber stark. Wir gönnen uns am Joch vorm Klettersteig noch eine ausgiebige Pause und steigen dann alles wieder ab.

Zurück an der Hütte, hat der Tag eigentlich gerade erst begonnen. Daher stoßen wir noch an und spielen etwas Karten, bevor wir zusammenpacken und ins Tal absteigen. So gibt es noch Zeit die nächsten Touren zu besprechen.

 

Fazit

Im Abstieg eine tolle Hochtour *lach*. Ohne das Wetter zu bewerten kann ich nur sagen: es ist eine relativ einfache Hochtour. Mit 900hm von der Hütte ist es länger als eine Anfänger-HT und das Gelände durch und durch alpin. Der Klettersteig ist gut versichert und einfach, der Taschachferner absolut nicht steil aber mit einigen Spalten (die bei guter Schneeauflage kein Problem sind). Die größten Schwierigkeiten stellt der steile Mitterkarferner und die kleine Querung kurz vorm Gipfel dar.

Mehr Infos: https://www.alpenvereinaktiv.com/de/tour/wildspitze-ueber-breslauer-huette/112257045/



 Bewertung
Landschaft:
Überwältigend!
Markierungen:
Gut
Bewirtung:
Sehr Gut
Abenteuer:
Wahnsinnig
Frequentierung:
Gering
Kondition:
Hoch
Gefahrenpotential:
Hoch

 

Bergsteigen vom 25.July 2020 in Vent (Ötztal)

mit Kaj Benni Alex Bergmadl_Muc

Schwierigkeit: Normal
Höhe: 3.000 +
GPS-Werte:
Anstieg ➚: 1951 hm
Distanz ➙: 22 km
Ø Geschw. ➠: 3.20 km/h
Ø Pace: 19:02 min/km
Gesamtzeit 🕓: 09:37 h
Zeit in Bewegung 🕓: 07:09 h
Talhöhe: 1869 m
Berghöhe: 3768 m
Erfahrung: + 60 EP.
Wegpunkte
Wildspitze (3.768m)
Gipfel
Breslauer Hütte (2.844m)
Hütte
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Bilder
Ausflug Bilder von
Kaj

 


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