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Spaghetti Runde

 

 

 

 

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Hochtouren Öffentliche Seite Flo_87 11.January 2021 Nur Verfasser
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Seiten: 1 2 3 »
Index Seite 1: Die Spaghetti Runde | II. Aufs Breithorn und zur d´Ayas Hütte | III. Über den Castor zur Sella Hütte | Pinnwand
Die Spaghetti Runde
Kaj
Der Author
Kaj
- Friday, 22. October 2021

➚5433hm - 65KM - 10:24H Mittel

In 6 Tagen über die Viertausender des Monte Rosa Gebirges

Es ist ein absoluter Klassiker in den Alpen und Berühmt für dessen Einzigartige Möglichkeit: Eine Mehrtägige-Hochtour quer über die höchsten Berge der Alpen. Dabei geht man vom Weltberühmten Home Of Matterhorn – Zermatt los ins gigantisch anmutige Monte Rosa Gebirge, welches Dimensionen hat, die man nur aus dem Himalaya kennt. Zunächst mal ein paar Grundlegende Infos zu dieser Tour:

  • 5 bis 7 Tagesetappen sind einzuplanen (je nach Planung)
  • Akklimatisierung ist wichtig, da man doch täglich die 4000m Marke überschreitet. Es empfiehlt sich daher die Tour im Tal zu starten statt auf dem Kleinen Matterhorn (Seilbahn). Wichtig ist: Viel Essen, viel Trinken und langsam gehen!
  • Eine absolvierte Hochtourenausbildung ist obligatorisch. Es sollten unbedingt schon einige leichte HT zuvor selbst gemacht worden sein.
  • Dein Team sollte stark sein und ein paar Erfahrenere Leute haben.
  • Folgende Techniken sollten unbedingt geübt sein: Spaltenbergung, HMS Sicherung, Grundlegende Knoten und Seiltechniken, Abseilen mit Tube, ggf. Standplatzbau.
  • Mitzunehmen: Vollständige Hochtourenausrüstung und Hüttenzeug. Ab 4 Personen 50m Einfachseil.
  • Gute Wetterbedingungen. Das Wetter muss immer gecheckt werden. Bei Nebel und Sturm ist die Orientierung ein Problem. Nutzt ein GPS Gerät.
  • Hütten haben alle WLAN dafür nur wenig Wasser. Alle Hütten liegen auf 3500m+. Frühstück 4:00 Uhr, losgehen 5:00 Uhr.
  • Unterschätzt die Höhe nicht! Es ist dort völlig anders wie auf Österreichischen Bergen. Wind und Sonne belasten den Körper mehr und die Kondition ist nicht so stark auf der Höhe wie sonst. Man braucht für alles länger.

 

Schwere Variante

Für wirkliche Könner hat diese Tour einiges zu bieten!

Tag1: Gandegghütte, Tag2: Breithorn (mit Traverse bis V!), Tag3: Pollux & Castor Überschreitung, Tag4: Lyskammüberschreitung, Tag5: Vincent-Pyramide, Balmenhorn, Corno Nero, Ludwigshöhe, Parrotspitze, Signalkuppe, Tag6: Über den Zumstein zur Dufourspitze und Abstieg zur Monte Rosa Hütte, Tag7: Abstieg ins Tal.

 

Leichte Variante

Für die Meisten ist diese Variante wohl das Richtige. Wer schmale Firngrate, 5.ten Grad am Fels meiden will und auch keine Lust aufs Eisklettern hat, plant es so:

Tag1: Gandegghütte, Tag2: Breithorn, Tag3: ggf. Pollux und dann Castor Überschreitung, Tag4: Il Naso Überschreitung, Tag5: Vincent-Pyramide, Balmenhorn, Ludwigshöhe, ggf. Parrotspitze, Signalkuppe, Tag6: ggf. Zumstein und Abstieg zum Riffelberg -> Zahnradbahn ins Tal.

 

Abbruch Varianten

Aber gute Neuigkeiten für Tourabbrecher. Jede Hütte ist so gelegen, dass man Gletscherfrei ins Tal kommen kann. D.h. es gibt Optionen eine Etappe „untenrum“ zu umgehen mit Abstieg- und wiederaufstieg zur nächsten Hütte. Es bedeutet auch, das Abbrecher ins Tal wandern können ohne dass die ganze Gruppe abbrechen muss. Die Optionen erwähne ich dann im Tourenbericht.

 

Außerdem ein paar Tips

  • Vergesst einen Trinkschlauch. Unbedingt Thermosflasche wählen
  • Sonnencreme LV50+ unbedingt!
  • Schützt eure Nase und eure Augen. Kat4 Sonnenbrille!
  • Dicke Handschuhe und Windstopper.
  • Nehmt zusätzlich zum Pickel auch einen Wanderstock mit.
  • Lasst Gruppen mit Bergführer früher starten, damit ihr eine frische Spur habt.
  • Wer richtig abenteuerlustig ist kann die Tour auch mit einem Zelt und den Biwakschachteln wagen. Einige machen das so.

Hier findest du auch alle GPS-Tracks frisch von mir aufgezeichnet zum Download: https://www.headshaker.de/FTP/userdata/Kaj/SpaghettiRundeGPX.zip

Jetzt zu den Etappen…

 

I. Von Zermatt zur Gandegghütte

In Täsch parken wir unsere PKWs und fahren mit dem Shuttlezug weiter nach Zermatt. Dort beginnt dann schon die Wanderung! Wir durchqueren die berühmte Ortschaft und bestaunen bereits das Matterhorn. Dann folgen wir den Wanderschildern in Richtung Furi-Bahnstation – jetzt brechen wir auf in das hinterste Wallistal!

Schnell lassen wir die Stadt hinter uns und wandern durch Wälder und viel Grün auf die erste Bahnstation zu. Das etwas höher gelegene Furi ist jetzt auch die allerletzte Ortschaft der Schweiz, bevor es durch die Berge geht. Hinter der Furi-Station wandern wir zwischen Almen entlang weiter hinauf. Dabei folgen wir jetzt der Trasse der Talabfahrt vom Skigebiet. Nach einigen Höhenmetern, sehen wir wieder das Matterhorn vor uns aufragen.

Furi Bahnstation

Über die Skipiste hinauf

Schon fast an der verlassenen Furgg-Station angekommen, macht der Weg einen Knick und führt wieder nach Süd-Osten den Grashang hinauf. Auf dessen Anhöhe überrascht bereits eine überwältigende Aussicht auf das nun weit zu Füßen liegende Zermatt, eingekesselt in den Walliser Bergen wie Weißhorn, Tächhorn, Dom uvm… Auch die gigantische Dufourspitze ist nun zu sehen. Der schwarze Zacken gegenüber ist der Riffelberg – Der auch das Ende unserer Tour markiert.

Links Zermatt und Berge, dann Riffelberg und Rechts die Dufourspitze

Matterhorn...

Weiter geht’s über nun zunehmend kargeres Gelände, dass bald grobes Gestein wird. Unterhalb der Seilbahnlinie wandern wir immer weiter hinauf. Bald passieren wir den Abzweig zur Bahnstation Trockener Steg, aber gehen geradeaus weiter. Noch einige Höhenmeter folgen mit vereinzelten Schneefeldern und dann sehen wir hinter einer Felswand die Knall-Gelbe Skihütte vor uns! Dort quartieren wir uns ein und machen eine letzte Übung zur Spaltenbergung an dessen Klettergarten.

Spaltenbergungs Übrungen

 

Die Hütte

Die Gandegghütte ist eine private Schweizer Ski-Hütte. Die Aussicht von der Terrasse und besonders vom Bett aus dem Schlafraum mit großen Fenstern, ist gigantisch! Denn wir haben den gigantischen Theodulgletscher und das rießige Breithorn vor uns, richtig irre! Die Hütte selbst ist recht klein und leider sehr teuer. Das Frühstück zwar gut aber für 6 Leute zu wenig gewesen. Durften auch den Vollen Pensionspreis für einen Platz bezahlen der kurzfristig abgesagt hatte….

Abbruchvariante: Über den Aufstiegsweg zurück ins Tal oder über den Trockenen Steg (ca. 30min) per Seilbahn nach Zermatt.

< Etappe als GPS Download >



 Bewertung
Landschaft:
Überwältigend!
Bewirtung:
Schlecht
Frequentierung:
Verlassen
Kondition:
Mittel
Gefahrenpotential:
Ungefährlich
Preis/Leistung:
Teuer

 

Bergsteigen vom 30.July 2021 in Zermatt (Wallis)

mit Flo_87 Kaj

Schwierigkeit: Normal
Höhe: >4.000
GPS-Werte:
Anstieg ➚: 5433 hm
Distanz ➙: 65 km
Ø Geschw. ➠: 2.83 km/h
Ø Pace: 21:17 min/km
Zeit in Bewegung 🕓: 10:24 h
Talhöhe: 1622 m
Berghöhe: 2553 m
Erfahrung: + 821 EP.
Wegpunkte
Breithorn (4.164m)
Gipfel
Castor (4.223m)
Gipfel
Schneedomspitze (Il Naso) (4.272m)
Gipfel
Vincent-Pyramide (4.215m)
Gipfel
Balmenhorn (4.167m)
Gipfel
Ludwigshöhe (4.341m)
Gipfel
Parrottspitze (4.432m)
Gipfel
Signalkuppe (4.554m)
Gipfel
Gandegghütte (3.030m)
Hütte
Guide della Val d’Ayas (3.425m)
Hütte
Capanna Quintino Sella (3.585m)
Hütte
Città di Mantova-Hütte (3.498m)
Hütte
Capanna Regina Margherita (4.554m)
Hütte
Monte Rosa-Hütte (2.883m)
Hütte
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Breithorn

Hochtour auf das Breithorn vom klein Matterhorn


Bilder
Ausflug Bilder von
Kaj

 

II. Aufs Breithorn und zur d´Ayas Hütte
Kaj
Der Author
Kaj
- Friday, 29. October 2021

Heute wird’s ernst! Denn heute beginnt die eigentliche Hochtour auf dem hohen Eis im Monte Rosa Gebirge. Von der Gendegghütte aus, könnte man die 800hm über die Gletscher-Skipiste zum kleinen Matterhorn auch aufsteigen, allerdings ist dann noch Breithorn + Hüttenetappe etwas sehr viel. Da wir auch kein gutes Wetter haben, steigen wir daher zur Liftstation am Trockenen Steg ab. Dazu folgen wir einfach der Beschilderung zur großen, karg wirkenden Station. Von hier fahren wir dann per Gondel hinauf zur höchst-möglichen Bahnstation am Kleinen Matterhorn auf 3900m. Aus dem Fenster kann man unter sich den Theodulgletscher bestaunen.

Hier beginnt die eigentliche Tour erst. Wir schauen uns vom Gipfelplateau noch eben die schöne Aussicht ins Wallis-Tal und auf das gewaltig vergletscherte Breithorn. Von hier wirkt er nicht mehr so riesig wie heute Morgen aber immer noch groß genug! Jetzt bereiten wir unser Seil vor uns ziehen die Hochtourenausrüstung an. Hier ist alles vereist und vor der Tür liegt viel Neuschnee. Mit Ralf als Erfahrenster von uns an der Spitze geht’s dann los, zunächst ein Stück der Skipiste folgend.

Vom Kl. Matterhorn zum Breithorn

Dann zweigen wir nach links ab und überqueren den Schlepperlift, um dann schließlich auf dem alpinen rohen Gletscher zu wandern. Das Breithorn gilt als einfachster 4000er der Alpen und als erster Gipfel daher zum Akklimatisieren optimal! Noch ist es klar und die Wolkendecke liegt unter uns. Zunächst geht’s ziemlich eben ein Stück dahin auf den Berg zu. Dann wird es aber steiler und wir queren den Hang, bis es im Zickzack zum Gipfel hinauf geht. Das Breithorn mag einfach sein, aber hier oben im Monte Rosa sollte man keineswegs die Dimensionen der Gletscher unterschätzen. Unterm Schnee lauern große Spalten, die es natürlich auch am Breithorn gibt. Also bitte sich nicht an der Unvernunft mancher Solo-Draufgänger inspirieren lassen!

Am Gipfel hätte man für gewöhnlich eine Atemberaubende Sicht auf das Tal, aufs Matterhorn, bis zum Mont Blanc und vor allem über die ganze 4000er Bergkette des Monte Rosas. Ein Bild vom April verlinke ich euch. Aber heute haben wir Pech: Es schneit wie verrückt und wir sehen nichts. Bei guten Bedingungen kann man auch zum Nebengipfel „Breithorn Centrale“ gehen und von dort südwestlich wider absteigen. Es gibt auch die „Breithorn Traverse“, allerdings ist die nur für wirkliche Könner (AD+, IV-) und braucht einen eigenen Tag von der Ayashütte aus. Wir steigen wieder ab und dann passiert es…

Plötzlich schreit die Alex und wirft ihren Stock weg. Wir wissen gar nicht was los ist, aber dann sagt sie dass sie überall am Körper ein kribbeln spürt. Dann höre ich auch ein immer lauter werdendes Summen an meinem Rucksack und dann kracht es gewaltig mit tosendem Donner! Die Panik ist jetzt total und den Rest des Abstiegs rennen wir fast runter. Leicht geduckt und im Kopf die permanente Angst der nächste Blitz könnte bei uns einschlagen. Die Situation ist so Adrenalingeladen, dass wir im darauffolgenden Schneesturm erstmal zurück zur Bergstation flüchten und die Alex sich dann zum Abbruch entscheidet.

Jetzt steht die ganze Tour auf dem Spiel. Es ist schon spät, das Gewitter ist da und draußen ist es neblig mit starkem Schneefall und Alex will nur noch ins Tal. Was tun? Dann sehen wir dass sich zwei Bergführer mit kleiner Gruppe aber noch aufmachen zur Ayas Hütte. Da sie aber gleich losgehen wollen sagen wir ihnen direkt, dass wir ihnen folgen werden (Sowas hören die gar nicht gern…). Aber es war unser letzter Strohhalm – mit ein paar Profis die vor uns gehen würden, würden wir uns einfach doch sicherer fühlen. Also haben wir schnell entschieden wieder los zu gehen.

Jetzt nur noch zu Viert geht’s weiter. Wieder die Skipiste lang, und aufs Eis ein Stück Richtung Breithorn. Dann aber, wo die Spur nach Rechts abzweigt, dort gehen. Die Wolkendecke reißt zum Glück wieder auf und es wird sogar noch richtig schön! Es ist zwar schon 14 Uhr (was spät ist für Hochtour, denn der Schnee wird instabiler und weicher) aber es geht nicht anders – Noch gute 2 Stunden geht die Etappe zur Hütte. Aber wie eindrucksvoll!! Entlang unterhalb der Breithorn-Ridge staunen wir immer wieder über die Scharfkantigen Gipfel über und, dem unendlichen Eis und rechts dem Gletschersturz ins Nichts.

Unterhalb der Breithorn Ostgipfel gehts weiter

Es gibt einige Spalten aber ansonsten bleibt der Weg gut gespurt und einfach. Man geht so dahin, einsam und in einer unwirklichen Welt. Große Spalten klaffen oft neben uns. Etwas nervös bleiben wir trotzdem, denn schwarze, dicke Wolken befinden sich unter uns im Tal, dann fängt es wieder zu schneien an und ein paar Donner sind weiter entfernt zu hören. Aber wir haben Glück und das Wetter hält diesmal! Nach einer Weile ist man auch am Breithorn-Biwak vorbei und geht auf den Pollux zu. An dessen Südlichen Fuß quert der Weg weiter auf die hohe Eiswand des Castors zu.

Links Pollux, vor uns der Castor

Dann geht’s scharf nach rechts hinab ins berühmte Aostatal. Ja jetzt sind wir in Italien! Es geht noch ein ganz schön langes Stück Bergab über den Gletscher und es gibt immer mehr große Eisbrüche neben uns zu bestaunen. Nur mit dem GPS Track wissen wir, bald da zu sein, aber können es uns hier inmitten des weißem Nichts noch nicht vorstellen gleich da zu sein. Aber dann, nahe ein paar Felsen, taucht sie doch so unwirklich in Schwarz vor uns auf: Die Guide della Val d’Ayas ganz oben im Aostatal.

Das Aostatal

 

Die Hütte

Ist eine Privathütte mit einer spektakulären Aussicht auf das Aostatal im Süden aber auch hoch zum Castor und zu all den gigantischen Eisbrücken und Gletscherspalten. Man kommt aus dem Stauen nicht raus. Die Hütte ist italienischer Standard: WLAN, großes Restaurant mit allem was dazu gehört. Gute Halbpension mit viel Pasta. Ein Waschraum, im ersten OG die Zimmer und oben die Lagerpläze. Wir fühlen uns sehr wohl hier! Angemessene Preise.

Blick zum Pollux

 

Abbruchvariante
Wie Alex kann man nach dem Breithorn abbrechen, um wieder nach Zermatt zu gelangen über die Seilbahn am kleinen Matternhorn. Ab der Ayas-Hütte gibt’s nur noch die Flucht nach Süden (Italien). Von der Hütte geht’s bis zum Parkplatz im Tal gute 2000hm bergab – reiner Wanderweg bis Saint Jacques des Allemands. Es gibt aber auch die Möglichkeit über einen Steig untenrum zu gehen zur nächsten Hütte, der Sella Hütte, also Gletscherfreie Variante möglich.

< Etappe als GPS Download >



 Bewertung
Landschaft:
Überwältigend!
Bewirtung:
Sehr Gut
Abenteuer:
Wahnsinnig
Frequentierung:
unter Leuten
Kondition:
Hoch
Gefahrenpotential:
Hoch
Preis/Leistung:
Gut
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Similaun

Hochtour auf den Similaun (3.606m)


Bilder
Ausflug Bilder von
Kaj

 

III. Über den Castor zur Sella Hütte
Kaj
Der Author
Kaj
- Friday, 5. November 2021

Heute steht eine der schwersten Etappen an: Castorüberschreitung – hierbei kommt es auf ein gutes Team an und die richtige Technik den Bedingungen angepasst. Eine Eiswand mit bis zu 50° Hangneigung ist zu überwinden.

Eine kalte Nacht auf 3400m beginnt. Bei klarem Himmel und gut prognostiziertem Wetter brechen wir wieder auf. Direkt hinter der Hütte geht’s wieder in voller Montur auf den Gletscher. Dem Abstiegsweg von gestern folgen wir jetzt zunächst wieder einige Höhenmeter bergauf. Wir gehen langsam und mit voller Ruhe, denn wir sind unter uns und die Kulisse ist unvorstellbar eindrucksvoll! Man überblickt bereits alle Berge in der Ferne: Italienische wie den Gran Paradiso aber auch Französische wie Mont Blanc sind zu sehen.

Der Blick zurück

Bei Aufstieg blicken wir primär auf zwei Gipfel: Links der Pollux und rechts der weiß verschneite Castor. Unsere Spur führt uns zwischen den Gletscherbrüchen hindurch und direkt vor den Pollux (wer sich kräftig fühl und früh genug dort ist, kann jetzt zunächst den Pollux besteigen – gibt eine IIIer Stelle zu überwinden aber ansonsten ist er recht einfach – Abstieg wie Aufstieg, Zeit: 1,5 Std.). Dann, angekommen am Grande Ghiacciao di Verra, dem Scharten-Gletscher zwischen Pollux und Castor, begrüßt uns die Sonne endlich.

Am Scharten-Gletscher angelangt

Noch einige Hundert Meter gehen wir nun direkt auf die Westwand des Castors zu, wieder in den Schatten. In unserem Fall gab es sehr viel Neuschnee, der jedoch noch steif und verhärtet ist – Der viele Schnee macht es am Anfang etwas leichter zu gehen, bei der steilsten Stelle jedoch deutlich schwieriger. Es wird recht schnell steil aber noch mäßig, sodass wir noch mit Stock aufsteigen. Der Blick zurück ist jetzt schon gewaltig: Die ganze Breithornreihe türmt sich mächtig hinter uns auf.

Castor Aufstieg voraus

Breithorn-Ridge

Bald folgt eine erste Steilwand mit ca. 40° Hangneigung, wo wir am kurzen Seil mit Einsatz des Pickels vorsichtig raufsteigen. Also ich sags euch gleich vorneweg: Geht am besten frei vom Seil das Steilste oder ihr legt ab und zu eine Zwischensicherung mittels Eisschraube, wir waren da eher zu Riskant unterwegs mit fließendem Seil. Jetzt ist es ein Stück falcher bis es dann nach einigen Serpentinen zur Schlüsselstelle kommt: Der 50° Hang in dem sich eine Spalte befindet – Hier muss man dann einen großen Schritt machen und es schaffen, nur mit Pickel als Haltepunkt, aufzustehen.

Die Schlüsselstelle

Dann geht’s bis zur obersten Kante so steile weiter – Immer konzentriert bleiben und sauber treten und Pickeln. Und dann kommt der besondere Moment: Plötzlich stehen wir mitten auf dem schmalen Schneekamm des Berges und blicken auf die andere Seite. Noch wenige Meter dem Kamm folgend, erreichen wir den Gipfel des Castors. Die Rundumsicht ist legendär! Wir sehen einfach alles… Matterhorn, Mont Blanc, bis zum Meer und zur Toscana, und in nördlicher Richtung Duforspitze, Weißhorn, Zinalhorn, Dom, etc… und vor uns die rießigen Lyskammberge, besonders Eindrucksvoll.

Der schmale Grat zum Gipfel

Blick nach Osten auf die Lyskammberge

Breithörner und Matterhorn

Jetzt folgen wir dem Firngrad weiter nach Osten und staunen immer weiter über die Berge. Auf dem Hochplateau nach dem Castor machen wir eine Pause und steigen dann hinter der Traccia per il Castore Scharte in Richtung Sella Hütte ab. Dabei geht’s auf dem perfekten Pulverschnee im Zickzack über den Ghiaccio del Felix Gletscher bergab. Der Weg zieht sich noch eine Weile aber schon bald erscheint weit unten die Hütte zwischen den Wolken. Bereits um 13 Uhr sind wir hier angekommen!

Castor Ostabstieg

Über die Traccia per il Castore auf den Felixgletscher

 

 Die Hütte

Die Rifugio Quintino Sella auf 3.585m ist eine vom Schweizer Alpen Club hoch gelegene Schutzhütte. Sie ist aber komplett Italienisch geführt. Von Außen wirkt sie mickrig als wäre kaum Platz darin, aber Innen lässt sie uns staunen. Sie wurde komplett saniert und hat einen großen Modernen Gastraum dem italienischen Standard angepasst: WLAN, Cappucino-Maschine, Bistro mit allem drum und dran und Pension mit 3 Gängen, sowieso mit Pasta wieder. Es gibt wieder nur Waschbecken mit eisigem Wasser und gute Schlafräume. Ich glaub die beste Hütte auf der Tour soweit.

 

Abbruchvariante

Wieder geht es Gletscherfrei. Entweder ins westliche oder östliche Tal des Aostatals absteigen. Es gibt auch hinterm Punta Bettolina zwei Seilbahnen hinunter. Wer zur nächsten Hütte ohne Gletscher kommen möchte, kann nach Staffal runtersteigen um dann mittels Seilbahnen oder unendlich langem Aufstieg wieder zur Mantova Hütte aufsteigen.

< Etappe als GPS Download >



 Bewertung
Landschaft:
Überwältigend!
Bewirtung:
Ausgezeichnet!
Abenteuer:
Wahnsinnig
Frequentierung:
unter Leuten
Kondition:
Sehr Hoch!
Gefahrenpotential:
Hoch
Datei III_Castor.zip (-0 KB) runterladen
Auch Intressant...

Mount Meru

Besteigung vom Mt. Meru in Tansania


Bilder
Ausflug Bilder von
Kaj

 

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